Foto: Urheber unbekannt | CC-BY 4.0

10 Erfinderinnen, die jeder kennen sollte

Die Wissenschaft galt vor allem in der Vergangenheit als reine Männerdomäne. Dabei zeigten Frauen schon vor 200 Jahren, dass das völliger Unsinn ist. Wir stellen wichtige Vertreterinnen vor.

Frauen, die die Welt verändert haben 

Wir wissen längst, dass Wissenschaft und Technik nicht nur etwas für Männer ist. Jeden Tag begegnen uns weibliche Forscherinnen, Erfinderinnen, Entrepreneure, App-Entwicklerinnen  und geistige Vordenkerinnen, die unser Leben leichter, reicher und besser machen. Euch geht es auch so? Super, dann könnt ihr diese Frauen noch bis zum 25. April nominieren. Wir suchen dieses Jahr nämlich: „25 Frauen, deren Erfindungen unser Leben verändern”.

Unser heutiges Leben wäre ohne die zahlreichen Wissenschaftlerinnen, die oft anonym und ohne Anerkennung zu Lebzeiten gearbeitet haben, gar nicht möglich. Wir stellen euch deshalb zehn von ihnen vor.

Ada Lovelace (1815-1852)


Ada Lovelace ist bis heute für viele ein Vorbild. (Bild: Alfred Edward Chalon)

Technik ist nichts für Frauen? Ada Lovelace bewies schon 1835 das Gegenteil: Damals entwickelte sie für eine niemals fertig gestellte mechanische Rechenmaschine von Charles Babbage, ein komplexes Programm – und war damit die erste Programmiererin, lange bevor der erste Computer erfunden wurde. Ihr Programm bildet den Grundstein für zukünftige Computerprogramme.

Maria Beasley


Das Patent von Maria Beasley wurde 1882 eingetragen.

Viel weiß man über Maria Beasley nicht, ihre Erfindung rettet allerdings bis heute Leben. 1882 revolutionierte sie die Seefahrt, indem sie das erste Rettungsboot erfand. Zwischen 1878 und 1898 reichte Beasley 15 Patente ein. Wären die Konstrukteure der Titanic bereit gewesen, mehr der Rettungsboote, die nach Bealeys Vorlage gebaut waren, an Bord zu nehmen, hätte ihre Erfindung noch viel mehr Menschen retten können als diese 1912 sank.

Melitta Bentz (1873–1950)


Melitta Bentz ist nicht die einzige Erfinderin, deren Ruhm zunächst auf den Ehemann fiel. 

Dieser Artikel wäre ohne eine große Portion Kaffee nicht möglich gewesen. 1908 revolutionierte Melitta Bentz den Kaffeekonsum, der vorher kaum als Genuss gelten konnte, mit der Erfindung des ersten Kaffeefilters. Bevor sie auf die Idee kam Löcher in eine leere Konservendose zu bohren und diese mit Löschpapier aus den Schulheften ihrer Kinder auszulegen, wurde Kaffee direkt in die Kanne gefüllt und wurde als bittere Brühe mit Krümeln serviert. Ihr Mann übernahm die Erfindung seiner Frau, gab seinem Unternehmen ihren Vornamen und wurde wahnsinnig erfolgreich

Marie Curie (1887-1934)


Marie Curie setzte sich für Frauen in der Wissenschaft ein. (Bild: Tekniska museet)

Die 1887 in Warschau geborene Curie ist wohl die bekannteste Wissenschaftlerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Pierre Curie entdeckte sie die beiden chemischen Elemente Polonium und Radium. Außerdem untersuchte sie die Strahlung von Uranverbindungen und erfand die Beschreibung „radioaktiv” hierfür. 1903 erhielt sie für ihre Forschung anteilig den Physik-Nobelpreis, 1911 erhielt sie alleine den Chemie-Nobelpreis. Damit ist Marie Curie eine von zwei Personen, die den Preis jemals in zwei unterschiedlichen Kategorien erhielten. Ab 1914 leitete sie das Radium-Institiut in Paris, wo sich besonders für die Förderung von Frauen und ausländischen Wissenschaftlern einsetzte.  

Alice H. Parker


Die Erfinderin ist ein trauriges Beispiel dafür, wie wenig Beachtung und Wertschätzung weiblichen Erfinderinnen viel zu lange zu Teil wurde. Parker, die eine der wenigen Afroamerikanerinnen war, die Anfang des 20. Jahrhunderts überhaupt studieren durften, entwickelte 1919 eine regulierbare Gasheizung, die es später möglich machte, Millionen von Häusern und öffentlichen Gebäuden zentral zu heizen. Damit revolutionierte sie diesen Bereich. Über ihr Leben ist darüber hinaus kaum etwas bekannt.

Gertrude Belle Elion (1918-1999)


Eine Pionierin bei der Heilung von Krebserkrankungen: Getrude Belle Elion. (Bild: Urheber unbekannt | CC BY 4.0)

Als Gertrude Belle Elions Großvater an Krebs starb, beschloss sie Chemie zu studieren und an der Heilung von Krebs zu forschen. Sie schrieb sich als einzige Frau ihres Jahrgangs an der NYU ein. Durch ihre Forschung wird sie zu einer Pionierin in der Chemotherapie. Gemeinsam mit ihrem Chef George Hitchings entwickelt sie das Medikament Mercaptopurin zur Behandlung von Leukämie. Ihr Chef sieht sie als gleichberechtigte Mitarbeiterin, die beiden publizierten gemeinsam und erhielten zusammen mit dem Briten James Black 1989 den Nobelpreis für Medizin.

Margaret Hamilton (1936)


Hamilton in der Zeit als Software­entwicklerin bei der NASA.

Die 1936 geborene Informatikerin und Mathematikerin war leitende Software-Ingenieurin bei der Apollo-Raumfahrt. Der von ihr entwickelte Computercode   machte die erste Mondlandung möglich und erfand ganz nebenbei das Software-System an sich. Von wegen also, Informatik sei nur was für Männer. Ohne Hamilton wären wir ganz schön aufgeschmissen.

Hedy Lamarr (1914-2000)


Eigentlich war Hedy Lamarr Schauspielerin in Hollywood. Hätte sie nicht aber darüber hinaus das sogenannte Frequenzsprungverfahren entwickelt, könntet ihr diesen Artikel gerade womöglich gar nicht lesen. Ihre Erfindung legte den Grundstein sowohl für das Wi-Fi als auch das GPS. Damals stellte die Tochter österreichischer Juden ihre Erfindung den Alliierten zur Verfügung, die damit die Möglichkeit erhielten, Torpedos über eine Funkfernsteuerung zu lenken.

Maria Telkes (1901–1996) 


Die Zukunft liegt für viele Experten in der Solarenergie. Während des Zweiten Weltkrieges erfand die Naturwissenschaftlerin Maria Telkes für die Navy eine solarbetriebene Entsalzungsanlage, die vielen Marine-Soldaten das Leben rettete. Und 1947 baute sie gemeinsam mit der Architektin Eleanor Raymond das erste Privathaus, das das ganze Jahr komplett durch Solarenergie geheizt werden konnte. Damit legte sie den Grundstein für die heutige Technik.

Stephanie Kwolek (1923–2014)


Eine Faser, die richtig viel kann. Stephanie Kwolek entwickelte Kevaler. (Bild: Lemelson Center for the Study of Invention and Innovation )

Kevlar ist fünfmal stärker als Stahl. Verwendet wird es zum Beispiel für Feuerwehrstiefel und schusssichere Westen, aber auch für die Tennisschläger von Roger Federer. Entwickelt wurde die synthetische Faser 1964 von der polnischen Wissenschaftlerin Stephanie Kwolek im Auftrag der Firma DuPont. Kevlar machte DuMont zu einer der reichsten Familien Amerikas. Die Entdeckerin selbst war am wirtschaftlichen Erfolg leider kaum beteiligt, weil sie das Patent DuMont überschrieben hatte.

Das sind natürlich längst nicht alle Wissenschaftlerinnen der Vergangenheit, die endlich eine Bühne verdienen. Welche Erfinderinnen sollten wir noch kennen?

 

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