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10 Erkenntnisse, die ich gerne schon mit 20 gehabt hätte

Gibt es Dinge, die ich meinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben würde? Constanze Hallensleben, Gründerin der „Creme Guides“ hat zehn dieser Tipps aufgeschrieben.

 

Was hätte mein Leben schon früher leichter gemacht?

„Wie wäre mein Leben verlaufen, wenn mich jemand schon in meinen Zwanzigern über bestimmte Dinge aufgeklärt hätte, zu deren Erkenntnis ich erst viel später selbständig gelangte und die mein Leben schon viel früher so viel einfacher gemacht hätten? Was wären meine Top 10 einer solchen Liste?“, diese Frage hat mich in letzter Zeit bewegt und ganz sicher haben meine Antworten keine Allgemeingültigkeit, aber hier sind meine ganz persönlichen Erkenntnisse, von denen ich gerne früher gewusst hätte.

Arbeit muss nicht hart sein. 

Ganz im Gegenteil. Dort wo uns die Dinge leicht von der Hand gehen liegen unsere größten Stärken und Potentiale. Nur dort werden wir es zur Meisterschaft bringen und dies ganz spielerisch, weil wir obendrein auch noch Freude dabei empfinden.

Verantwortung für sich übernehmen. 

Regeln sind für uns und unsere Gesellschaft gut und wichtig, dennoch sollten sie uns nicht dazu verleiten, uns blind auf sie zu verlassen. Nicht alles was allgemein akzeptiert und propagiert wird, ist auch gut für jeden einzelnen. Bestes Beispiel: Alkohol. Eine Gesellschaft, in der man sich rechtfertigen muss, wenn man an einem der Gesundheit und der Psyche eher weniger zuträglichen Ritual nicht teilnehmen möchte, hat doch ganz offensichtlich etwas nicht zu Ende gedacht.

Empfehlungen nicht ungeprüft übernehmen.

Jeder Mensch ist anders und was für den einen der richtige Wege ist, kann für einen anderen genau das Gegenteil bedeuten. Es lohnt sich immer offen zu sein und gut hinzuhören, wenn jemand einen Rat hat, aber man kommt nicht drum herum, ihn auf seine Richtigkeit für sich selbst zu überprüfen.

Äußerlichkeiten lenken von den wahren Begabungen ab.

Ich bin einen Großteil meines Lebens und sicher ein Stück weit auch noch heute den falschen Götzen hinterher gerannt. Werbung, Medien und die daraus resultierenden Ansichten der Gesellschaft lenken unseren Fokus auf Ideale, die nichts mit uns zu tun haben und unserer Gesellschaft schaden. Sie verhindern, dass wir unsere Energie in wirklich Bedeutsames stecken und unsere Begabungen sinnvoll zum Einsatz bringen. Sie schwächen die Gesellschaft und stärken einige Wenige, die davon profitieren in ihrem maßlosen Wunsch nach immer mehr.

Es geht nicht ohne Selbstreflexion.

Jeder, der sich weiter entwickeln möchte und die Dinge in seinem Leben und in seinem Umfeld zum Positiven verändern möchte, kommt nicht daran vorbei, sich mit sich selbst und dem eigenen Seelenleben zu beschäftigen. Ein für mich besonders effektiver, wenn auch nicht alleiniger Weg, war in diesem Zusammenhang die Arbeit mit Jana Pákozdi, die mit einer einzigartigen Form des Coachings buchstäblich „unter die Haut geht“.

In der Ruhe liegt die Kraft.

Nichts schadet unserer Gesellschaft meines Erachtens mehr, als die Hektik und Unruhe, mit der wir durchs Leben eilen. Allein diese führen zu unüberlegtem Handeln und unachtsamem Umgang mit uns und unserer Umwelt. Höher, schneller, weiter wird zum einzigen Ziel und bringt dabei beinahe nur Negatives hervor. Nichts symbolisiert dies aktuell besser als die Bereiche der Startup-Kultur, in denen es selten darum geht, etwas Gutes und Nachhaltiges zu schaffen, sondern lediglich darum, auf kürzestem Wege und oft auf Kosten anderer zu finanziellem Erfolg zu gelangen. Und in all der Hektik scheint niemand mehr zu bemerken, welch unsinnige Dinge sich dadurch etablieren. Oder anders ausgedrückt: Was um alles in der Welt rechtfertigt es, ein Paar Schuhe durch ganz Europa zu senden, um diese bei Nichtgefallen auch noch zu retournieren und ein weiteres Paar zu ordern. Solche E-Commerce-Unternehmen sind unübersehbar wahnwitzige Geschäftsmodelle und doch scheint es keiner zu bemerken. Es lohnt sich inne zu halten. In unser aller Interesse!

Ziele flexibel halten.

Ziele und Visionen zu haben ist etwas sehr Essentielles und Wichtiges. Sind die Vorstellungen jedoch zu konkret und unabänderlich führen sie zuverlässig zu Frustration. Nahezu immer hat das Leben nämlich etwas anderes im Sinn, beschert uns Begegnungen und Ereignisse, die wir so nicht vorgesehen hatten und die doch häufig einen noch besseren Weg offenbaren. Wenn wir diesen auch oftmals im ersten Moment nicht erkennen. Es ist immer gut, allen Ereignissen eine Chance zu geben und auch einen noch so guten Plan zu verändern, statt enttäuscht zurück zu schrecken, dass er nicht aufgegangen ist.

Gute Ernährung ist wichtig. 

Ich zähle zu den Menschen, die fest davon überzeugt sind, dass wir sind was wir essen. Dass es Nahrung gibt, die unserem Körper Energie gibt und solche die ihm Energie entzieht oder sogar nachweislich schadet. Ich glaube auch, dass es abgesehen vielleicht von Zucker und synthetischen Nahrungsmitteln, die für niemanden förderlich sind, für jeden Menschen eine andere richtige Form der Ernährung gibt. Das macht es natürlich nicht gerade einfach für all jene, denen der dafür notwendige Instinkt abtrainiert wurde, zu wissen welche Nahrungsmittel ihm gut tun. Dennoch halte ich es für essentiell, dies heraus zu finden, um mit bestmöglicher Energie durchs Leben gehen zu können.

Zucker ist eine Droge. 

Selbst als Kind von Verwandtschaft, Freunden und all jenen, die es vermeidlich gut mir meinten, mit Süßem beschenkt, belohnt und beruhigt, fand ich erst viel zu spät heraus, wie sehr Zucker uns schadet und zu wahren Süchtigen macht. Zucker schadet uns auf vielfältige Weise und macht einen Großteil von uns zu wahren Süchtigen. Dabei halte ich den Zucker im Stück Kuchen am Nachmittag nicht für das Problem. Das wahre Problem liegt im allgegenwärtigen Glukosesirup. Nirgends ist man vor ihm sicher. Selbst in hochwertigen Ausführungen von Softdrinks, Desserts, Backwaren und Eiscreme, aber auch vermeintlich herzhaften Speisen kommt er zum Einsatz. Ein Stoff der in der Viehzucht zum Mästen eingesetzt wird. Er wird wie Alkohol verstoffwechselt und schädigt zahlreichen Studien zur Folge, den Körper in vergleichbarer Art und Weise. Auch das Suchtverhalten ähnelt dem von Alkoholikern. Oder wie sonst kann es sein, dass wir erst von einer Tüte Gummibärchen lassen können, wenn diese leer ist, Kinder an der Supermarktkasse ausrasten, wenn die Quengelware nicht in den Einkaufswagen wandert oder Menschen krank werden, weil sie nicht von dem „Stoff“ lassen können? Für mich ist Glukosesirup die größte Lüge der Nahrungsmittelindustrie überhaupt.

Sei neugierig auf jeden neuen Tag.

Nichts hat mein Leben lebenswerter gemacht, als die Erkenntnis, wie schön es ist, jedem neuen Morgen mit kindlicher Neugierde entgegen zu fiebern. Welche Geschichte hält der heutige Tag für mich bereit? Welche Menschen werde ich treffen? Wie werden sie sein und was werden sie mir zu erzählen haben? Was wird geschehen und mit welchen neuen Eindrücken werde ich am Abend wieder zu Bett gehen? Es mag naiv klingen, aber jedem Tag die Chance zu geben ein ganz einzigartiger zu werden, ist Ansporn für mein ganzes Leben geworden.

Constanze Hallensleben ist Interior Designerin und Gründerin des Online Magazins creme guides, ein Guide, in dem sie selbst und Partnerinnen in fünf weiteren europäischen Metropolen Herausragendes vorstellen.

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