Was passiert, wenn man zu einem Female-Future-Force-Treffen geht und was Jungfernhäutchen mit Feminismus zu tun haben.
Die Female Future Force trifft sich auch offline
Das war es also: das erste Female-Future-Force-Treffen, an dem ich in Berlin teilgenommen habe. Alle, die sich jetzt fragen: „Bitte was? Female wer?“ können sich gerne hier selbst schlau machen. Ich kann mich ja nicht um alles kümmern.
Kurz um, elf lebensfrohe Menschen weiblichen Geschlechts jeglichen Alters trafen sich in Berlin, begierig darauf sich auszutauschen, inspirieren zu lassen oder einfach einen netten Abend unter Gleichgesinnten zu verbringen. Wer mich und meinen Blog kennt, ist sich jetzt vielleicht etwas unsicher: Gleichgesinnte? Na, für welche der vier Persönlichkeiten denn? Allen, die meinen Blog noch nicht kennen, sei gesagt, dass es mit mir nicht so einfach ist. Ich bin nun mal viele. Ich komme ursprünglich aus Schwaben, bin im Herzen Berlinerin, wurde aufgezogen als Feministin und doch wohnt in mir auch immer noch das harmoniesüchtige Fräulein. Was das genau bedeutet, könnt ihr gerne hier nachlesen. Wie gesagt, ich kann mich nicht um alles kümmern.
Voneinander lernen
Zurück zu den Gleichgesinnten: Für jede meiner Persönlichkeiten war etwas dabei. Die Feministin war begeistert von den beruflich erfolgreichen Frauen, die ihr eigenes Unternehmen aufgebaut haben, die unerschrocken Teamleitungen übernehmen oder in von Männern dominierten Berufsgruppen ihre Frau stehen. Die Berlinerin war fasziniert von denjenigen, die es geschafft haben, sich von sicheren Jobs freizumachen, um genau das zu tun, was sie schon immer tun wollten. Da musste die Schwäbin dann natürlich sofort nachhaken, wie es sich denn anfühlt, so ohne Netz und doppelten Boden. Auch wenn das Ergebnis dieser Diskussion sie nicht ganz so zufrieden gestellt hat wie erhofft, war sie froh über die ehrlichen Antworten, die sie vor allem der Berlinerin in Zukunft noch des Öfteren unter die Nase reiben wird.
Das Fräulein hat sich schließlich diebisch gefreut, dass auch eine Schwangere kurz vor der Geburt noch den Weg zu uns gefunden hat und liegt jetzt allen damit in den Ohren, dass ein Kind also nicht das Ende jeglichen Interesses an Beruf und Weiterentwicklung ist. Ihrer Meinung nach sind nun alle Zweifel zum Thema Kinder und Karriere vom Tisch und wir könnten loslegen. Die Feministin zeigt ihr daraufhin den Vogel und schmiedet mit der Berlinerin nun ganz ausgefallene Zukunftspläne.
Was bleibt von so einem Abend voller Inspiration?
Was wirklich bleibt, erkennt man am besten an den Eindrücken, die man als erstes anderen schildert. Mein direktes Fazit brüllte ich bereits an der Eingangstür quer durch die Wohnung, noch während ich mir die Schuhe auszog: „Schaaaatz, ich bin wieder da! Wusstest du, dass Frauen gar kein klassisches Jungfernhäutchen besitzen?“
Bitte was? War das tatsächlich die Erkenntnis des Abends? Ja, das war sie, denn sie war so vielschichtig, dass es mir schwer fällt, sie in einem Satz zu erklären. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auf diesen wunderbaren Artikel verweisen, der von einer der Teilnehmerin geschrieben wurde und Grundlage unsere Diskussion war. Genau diese Diskussion über die „Jungfräulichkeit“ und wie sie die Werte und Herausforderungen von Generationen Jahrhunderte lang geprägt hat, hat mir deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass wir Frauen uns austauschen und gemeinsam unsere Umwelt immer wieder hinterfragen, um uns freimachen zu können von eingefahrenen Situation, sinnlosen Gegebenheiten und falschen Weisheiten. Zusammen können wir so viel mehr bewegen, so viel lernen und gleichzeitig einfache eine fantastische Zeit haben.
Also lasst uns loslegen und uns mit keinem „Das ist halt so“, zufrieden geben! Dem stimmt sogar die Schwäbin zu – und das sagt eigentlich schon alles …
Und wer sich jetzt noch fragt, ob Schatz bereits im Bilde war, hier der vollständige Dialog:
Die Feministin schreit durch die Wohnung: „Schaaaatz, ich bin wieder da! Wusstest du, dass Frauen gar kein klassisches Jungfernhäutchen besitzen?“
Schatz schaut kurz von der Couch auf und meint: „Ja, irgendwie schon.“
Die Feministin ist irritiert: „Echt jetzt? Woher?“
Schatz überlegt: „Ich glaube, ich habe irgendwo davon gelesen.“
Das Fräulein seufzt: „Ach, wie toll er doch wieder ist. So belesen.”
Die Feministin mault: „Na toll, das ist ja jetzt irgendwie total langweilig. Dabei habe ich doch schon den Wikipedia-Eintrag auf dem Handy parat.”
Die Berlinerin sieht es gelassen: „Perfekt, dann können wir uns jetzt wieder mit anderen spannenden Sachen beschäftigen.”
Die Schwäbin stimmt dem zu und fängt gleich damit an: „Ach Schatz, ist eigentlich noch Bier im Kühlschrank?“
Der Beitrag ist bereits auf Julias Blog „Schatz und Icke” erschienen. Wir freuen uns, dass sie ihn auch hier veröffentlicht.
Mehr bei EDITION F
Bea: „Die FEMALE FUTURE FORCE ist schon jetzt eine richtige Community – das ist super schön!“ Weiterlesen
FEMALE FUTURE FORCE: Wie unser Herzensprojekt uns alle stärker macht. Weiterlesen
Warum deine Karriere viele Mentoren braucht. Weiterlesen