Wer bedingt durch Pendeln und regelmäßige Kundentermine viel unterwegs ist, kennt das Gefühl, mit jedem Meter kostbare Zeit zu verlieren oder zumindest ungenutzt zu lassen. Das muss aber nicht sein.
Zeit ist Geld
Spätestens seit dem Physik-Unterricht und/oder der Führerscheinprüfung ist in unseren Köpfen die Gleichung verankert: Geschwindigkeit = Strecke : Zeit. Hinzu kommt diese noch viel einfachere Gleichung (die man aber komischerweise meist erst im Erwachsenenalter kennenlernt): Zeit = Geld. Wirft man diese beiden zusammen, ergibt sich daraus für unseren Berufsalltag ungefähr Folgendes: Strecke : Zeit + Geld = Stress²
Wie löst man nun eine solche Gleichung, ohne dabei wahnsinnig zu werden? Na klar, durch Kürzen! Und wie das im Zusammenhang mit Weg, Zeit und Geld funktioniert, so dass das Ergebnis hoffentlich um ein paar Stressfaktoren reduziert wird, erfährst du jetzt.
1. Mach den Weg zum Ziel
Die volle U-Bahn geht dir auf den Zeiger? Der unpünktliche Bus macht dich wahnsinnig? Und der Stau im Berufsverkehr treibt dich zur Weißglut? Dann ändere doch mal deine Reiseweise und steig’ um bzw. auf (im Falle der Fahrrad-Nutzung). Teste, welche Art der Fortbewegung dir entgegenkommt bzw. dir vielleicht sogar eine produktive Nutzung deiner Wegzeiten erlaubt. Und, wer sagt denn, dass man immer auf die gleiche Art und Weise zur Arbeit/zum Kunden kommen muss?
2. Wer hat an der Uhr gedreht? Nur du
Gut Ding will Weile haben – daran, dass deine Wege Zeit in Anspruch nehmen, kannst du also nur bedingt etwas ändern. Aber du kannst steuern, wann du deine Wege zurücklegst, und damit zumindest indirekt einen gewissen Einfluss auf deren Dauer nehmen. Hierzu ein paar Fragen, die du dir stellen solltest:
First in, first out: Nutzt du – falls vorhanden – deine flexiblen Arbeitszeiten, um – falls möglich – auszuschlafen oder möglichst früh anzufangen Rahmenbedingungen: Machst du dich vor, nach oder in der Rush-Hour auf den Weg? Gewohnheitstier oder flexibler Fuchs? – Nutzt du verschiedene Möglichkeiten, um zu deinen Terminen zu kommen?
3. Zeit ist, was du draus machst
Wenn du nicht gerade selbst am Steuer sitzt, könntest du vor allem regelmäßige Fahrtzeiten beispielsweise für Folgendes nutzen: Angebote, Rechnungen und E-Mails schreiben, um ggfs. den Buchhaltungsaufwand nach Feierabend zu entzerren: Terminkalender-Pflege (Ein- & Austragungen, Synchronisierung deiner Mailkonten), geballte E-Mail-Flut am Geschäftsrechner lesen, Social Media (privat!!!) als Erholungsphasen auf deinen Wegen nutzen, „Digital Detox”, um den Heimweg als Abschalte-Phase vom Medien- und Berufsstress umfunktionieren, Essen und Trinken, besonders wenn es auf dem Weg heißt: Wenn nicht jetzt, wann dann?
4. Nutze die Zeit für deine Gesundheit
Unabhängig davon, wohin du aufbrichst: Wege sind dazu da, um gegangen zu werden. Zumindest bieten sie Gelegenheit zur Bewegung, im Idealfall mehr als nur das Ein- und Aussteigen aus dem Auto. Also: Nimm’ nach Möglichkeit die Beine in die Hand und vertrete dir die Füße!
Fahrradfahren bringt den Kreislauf in Schwung, ist günstiger als Auto und Straßenbahn und man ist schneller als zu Fuß. Gerade wenn du ohnehin mehr Sport machen willst, ist das Fahrrad eine echte Gelegenheit! Vielleicht gibt’s ja in deiner Firma auch eine Dusche. Ansonsten radelst du einfach langsamer oder ziehst manchmal einen „Schlecht-Wetter-Joker” (= Autoschlüssel) …
5. Gute Laune, gute Zeit
Du kannst deine Wege auch einfach nutzen, um dir Zeit zu nehmen, einmal ganz bewusst durchzuatmen. Achte auf dich und/oder deine Umgebung, konzentriere dich ganz auf das, was du wahrnimmst – und schon blendest du den stressigen sachlichen Alltag zumindest für einige wertvolle Augenblicke aus.
Das Wichtigste: Bewahre Ruhe und gute Laune! Mag sein, du steckst/stehst im Berufsverkehr, aber mit dir Tausende andere auch! Also kein Grund, gegen Leidensgenossen Zähne und Krallen auszufahren. Vor allem, weil du letztlich selbst aufgrund deiner eigenen Zeiteinteilung dafür verantwortlich bist, dass du zu diesem Zeitpunkt dort bist!
Und selbst wenn nicht: Der Typ, der vor dir an der Ampel drei Sekunden zu spät anfährt, oder die Oma, die auf der Suche nach ihrem Ticket den Bus aufhält, haben vielleicht einen echten Scheißtag hinter sich. Gerade dann kann man schon mal kurz träumen oder neben der Spur sein, oder etwa nicht? Also bleib’ locker!
Fazit: Mach’s relativ!
Um nochmal auf die Physik zurückzukommen: Zeiten und Wege sind ja relativ: lang, wenn’s uns tangiert oder wir sie aus verschiedensten Gründen als negativ empfinden, kurz, wenn wir uns wohlfühlen oder eben unter Zeitdruck stehen. Also bleibt dir eigentlich nur zweierlei:
Nutze die Zeit produktiv für dich und gestalte sie dir möglichst angenehm! Denn dann erhältst du folgende Gleichung: Strecke:Zeit+Geld-Stress² = Glück.
HINWEIS: Die Veröffentlichung des Textes erfolgt mit freundlicher Genehmigung von unternehmer.de. – dem Wissensportal für Gründer, Selbständige und Führungskräfte. Autor des Textes ist Michael Maußner.
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