Unsere Community-Autorin Nina hat drei Kinder, und sie sagt: „Ich liebe sie! Wirklich! Aber ich brauche sie keine sieben Tage die Woche 24 Stunden um mich!“
Kinderanimation? Nur mäßig spannend!
Wieso ich keine Stay-at-Home-Mom bin? Ganz einfach: Ich bin dafür nicht gemacht! Ich falle weder in die Kategorie: „Ich will weiter Karriere machen!“ oder „Ich kann mir das Zuhausebleiben finanziell nicht leisten!“ noch in die „Ich glaube, Kinder entwickeln sich nur gut, wenn sie mit anderen Kindern agieren können!“-Kategorie. Ich gehöre auf die Seite: „Ich finde es leider mittelmäßig schön , jeden Tag von morgens bis abends die persönliche Animateurin meiner Kinder zu sein!“
In meiner Jugend habe ich mal überlegt, welche Jobs es denn so in der Sonne gibt. Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Da kam ich sogleich auf Club-Animateurin, da Meeresbiologin aufgrund meiner Biologie-Kenntnisse leider wegfiel… als ich meinem Vater von der Idee erzählte, brach dieser nur in schallendes Gelächter aus. Zu Recht! Ich hasse es, früh aufzustehen, und ich kann nicht auf Knopfdruck lächeln.
Und mal ganz ehrlich, was bitte mache ich mit einjährigen Kindern sieben Tage
die Woche von 6 bis 20 Uhr? Ab 6 Uhr morgens Türme bauen und diese
abreißen lassen, tolle Lieder singen, im Sand spielen, schaukeln et cetera. Kann man machen, muss man nicht gerne machen… zumindest bitte nicht den ganzen Tag! Versteht mich nicht falsch! Ich spiele auch mal gerne mit
meinen Kindern und jage ihnen nach, mache Hoppe hoppe Reiter, gehe auf
den Spielplatz und und und, aber irgendwann habe ich einfach genug
davon!
Ich bete, dass die Kita-Plätze früher frei werden!
Bei meiner Tochter war aus verschiedenen Gründen klar, dass ich nach 13 Monaten wieder arbeiten gehe. Zwischendurch fand ich mich gemein und herzlos. Als meine Tochter zwölf Monate alt war, konnte ich die Eingewöhnung kaum abwarten! Wieso? Ich hatte einfach das Gefühl, dass meine Animations-Fähigkeiten erschöpft waren und auch meine Tochter sich nach mehr Abwechslung sehnte. Jetzt mit den Zwillingen war die Situation eine andere. Hätte ich die Jungs mit einem Jahr in die Krippe gegeben, hätte uns das mit der Tochter zusammen über 800 Euro pro Monat gekostet. Das bedeutet, dass ich fast zu 100 Prozent nur für die Kita-Beiträge arbeiten gegangen wäre! Also sagte ich mir „Hey Nina, du bist jetzt dreifache Mama und solltest es lieben, den ganzen Tag mit deinen Kindern verbringen zu dürfen!“ Also stand fest, dass wir die Jungs erst mit zwei Jahren in die Kita geben…
Die Jungs sind jetzt 14 Monate alt und ich habe eben in der Kita angerufen, ob nicht doch früher schon zwei Plätze frei wären und ich hoffe und bete, dass es früher klappt. Jungs, es tut mir leid! Ich liebe euch! Ihr seid wirklich unfassbar süß und lustig! Ihr seid aber auch teilweise unfassbar nervig und kräftezehrend! Manchmal muss man sich auch voneinander entfernen, um sich wieder vermissen zu können.
Ich stehe dazu. Also meistens. Bis dann mal wieder eine Mama vor mir steht und sagt „Also ich lasse Karla erst mit drei Jahren in die Kita, denn ich möchte die Zeit mit ihr in vollen Zügen genießen!“ Ich könnte jetzt einfach sagen, dass man das ja als Einlings-Mama auch super sagen kann, aber mein Leben sooo viel anstrengender mit den Zwillingen plus Kleinkind ist. Ist es teilweise sicherlich auch, aber ich würde vermutlich auch mit einem Kind so denken, wie ich denke. Ich bin einfach keine „Stay-at-Home-Mom!“ Aber so ist es nun mal! Denn wir sind in erster Linie ja nicht einfach nur Mütter, sondern Menschen. Individuen!
Und daher dürfen gerne jegliche Lebenskonzepte von der glücklichen Hausfrau bis zur Karrierefrau nebeneinander existieren und abends trotzdem gemeinsam ein Glas Wein trinken!
Dieser Text erschien zuerst auf Ninas Blog „dreiplus2“. Wir freuen uns, dass sie ihn auch bei uns veröffentlicht.
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