Foto: Anke Vera Zink

Wie die nächste Konferenz ein voller Erfolg für euer Startup wird

Su Song ist seit fünf Jahren bei Gründerszene für das erfolgreiche Konferenzformat Heureka zuständig. Mit uns hat sie ihre wertvollsten Tipps geteilt, damit der nächste Konferenzbesuch auch für euer Business ein voller Erfolg wird.

Ein Guide für Konferenzbesuche

Das Angebot für junge Gründerinnen und Gründer ist mittlerweile riesig, vor allem in Berlin. Da hat man oft die Qual der Wahl, denn alle Events und Netzwerktreffen kann man einfach nicht mitnehmen, das können wir aus eigener Erfahrung bestätigen.

Ein Ort zum Netzwerken, Investoren finden und Fachwissen austauschen ist die Heureka. Die Konferenz für Startup-Gründer und Investoren geht am 7. Juni in die fünfte Runde und ist mittlerweile eine der wichtigsten deutschen Gründerkonferenzen.

Aber die beste Konferenz hilft nichts, wenn man nicht weiß, wie man sie sinnvoll für sich und sein Projekt nutzen kann. Wir haben deshalb mit Su Song gesprochen, die die Heureka seit ihren Anfängen 2011 begleitet. Sie hat uns ihre wertvollsten Tipps verraten, damit ihr auf der nächsten Veranstaltung so richtig glänzen könnt.

Wir leben ja ein bisschen in der Konferenzflut. Gerade in Berlin ist eigentlich fast jeden Tag irgendetwas für Startups. Ein Netzwerk-Event, eine Panel-Diskussion oder was auch immer. Wo findet man die besten Events und für wen ist die Heureka das Richtige?

„Das stimmt, mittlerweile gibt es in Berlin wirklich gefühlt jeden Tag eine Veranstaltung zu verschiedensten Themen. Meiner Erfahrung nach findet man bei Eventbrite und im Startup Digest eine ganz gute Übersicht zu den verschiedenen Veranstaltungen, die in Berlin stattfinden. Außerdem bringen die Kollegen von Gründerszene jeden Montag auch eine Übersicht an Startup-Events, die in der jeweiligen Woche anstehen.

Die Heureka richtet sich an junge Gründer, die sich untereinander vernetzen möchten, von erfahrenen Gründern lernen wollen, oder auf der Suche nach dem richtigen Förderprogramm oder Investor sind.“

Die Heureka gibt es dieses Jahr zum fünften Mal. In der Startupszene hat sich seit ihrem Start 2011 viel getan. Welche Entwicklungen beobachtest du?

„Es ist ganz interessant, die Startup-Szene durch die Augen der Heureka zu beobachten. Viele Gründer, die bei den ersten Konferenzen noch im Publikum saßen und den Rednern gebannt gelauscht haben, sind heute selber bereits sehr erfolgreiche Unternehmer. Andersrum gibt es auch Gründer, die noch bei den letzten Konferenzen auf der Bühne von ihren Success-Stories erzählt haben, die mittlerweile ihre Unternehmen aufgeben mussten. Insgesamt ist zu beobachten, dass die Szene sehr viel reifer geworden ist, als noch vor fünf Jahren. Es entstehen wirklich viele tolle neue Ideen, die wirklich echten Mehrwert bieten.“

Welche Konferenzbegegnung war für dich bisher wirklich etwas Besonderes?

„Ich habe sehr viele tolle Konferenzbegegungen gehabt. Sei es, dass mich besondere Speaker begeistern oder, dass ich tollen Persönlichkeiten und Businesspartnern vorgestellt werde. Ich suche, Heureka-bedingt, häufig nach interessanten Gründern mit inspirierenden Geschichten, die ich dann zur Konferenz hole. Das Ergebnis könnt ihr ja dieses Jahr am 7. Juni sehen.“

Mit den weiblichen Speaker-Anteilen auf Tech- und Startup-Konferenzen ist das ja immer so eine Sache. Wie groß ist bei euch der Anteil weiblicher Speaker und wieso ist es noch immer schwieriger, Frauen auf die Bühne zu bekommen?

„Das ist richtig. Der Speakerinnen-Anteil auf Konferenzen ist meistens sehr gering. Wenn Frauen auf der Bühne stehen, dürfen sie dann meist nur über das Thema ,Frauen‘ sprechen und im Publikum sitzen dann meistens zu dem Slot auch nur Frauen. Das ist wirklich traurig und ich bin daher auch kein großer Fan von Frauen-Panels auf Konferenzen.

Wir versuchen auf der Heureka so viele Frauen zu involvieren wie möglich und sie auch bei Themen zu platzieren, die eventuell eher männlich besetzt sind. Dass es nicht ganz 50/50 ausgeht, liegt grundsätzlich an der Frauenquote in der Gründerlandschaft. Es gibt leider nicht so viele Gründerinnen wie Gründer. In diesem Jahr haben wir eine Frauenquote von 20 Prozent auf der Bühne, was für eine Gründerkonferenz eine ziemlich hohe Quote ist.“

Wenn man sich einen Tag nimmt für eine Konferenz ist das ja schon viel Zeit, in der ich sonst viel andere Arbeit schaffen könnte. Wie bereitet man sich als Teilnehmer am besten auf so eine Konferenz vor, um das meiste rauszuholen?

„Wichtig ist es, sich im Vorfeld klar zu machen, was man sich von der Konferenzteilnahme erhofft. Möchte man Investoren treffen, möchte man sich über ein bestimmtes Thema informieren, oder möchte man sich für Accelerator-Programme bewerben? Entsprechend sollte man sich dann auch vorbereiten. Im Idealfall kann man die Teilnehmer über eine App oder die Ticketplattform bereits im Vorfeld kontaktieren und Termine ausmachen oder man strickt sich seine eigene Agenda mit allen Vorträgen, die man gerne hören möchte.“

Das kennt vielleicht jeder von uns: Man steht da mitten in der Menge und weiß nicht, wie man ins Gespräch kommt, vor allem, wenn man niemanden sonst kennt. Welche Tipps hast du?

„Wenn man sich gut vorbereitet hat, ist es eigentlich gar nicht so schwierig ins Gespräch zu kommen, da man genau weiß, wen man ansprechen und was man thematisieren möchte. Da geht es dann nicht um Small Talk, sondern wirklich um Inhalte.“

Viele Gäste kommen zu euch, weil sie vielleicht mit einem bestimmten Investor sprechen wollen. Doch wie spricht man so eine Person an? Und wie bekommt man vielleicht schon vorab einen Termin?

„Wenn man sieht, dass ein bestimmter Investor vor Ort sein wird, den man gerne treffen möchte, sollte man ihn vorab über die Konferenz-App oder über LinkedIn kontaktieren, wenn man seine Emailadresse nicht hat. Investoren sind im Grunde auch sehr dankbar, wenn sie Termine mit Startups ausmachen können, da sie auch aus dem Grund an einer Konferenz teilnehmen. Wenn man keinen Termin hat und trotzdem vor einem Investor steht, sollte man nicht schüchtern sein und ihn oder sie einfach ansprechen.“

Nach der Konferenz beginnt die Arbeit ja erst richtig. Was macht man mit all den Visitenkarten und neuen Kontakten, um aus ihnen wirklich etwas rauszuholen?

Ja, die Nachbereitung wird definitiv viel zu häufig vernachlässigt! Aber das ist im Grunde genommen der wichtigste Part einer Konferenzteilnahme. Man sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen, die Leute anzuschreiben, die man getroffen hat und nachfassen. Mündlich kann man vieles ausmachen. Wenn man es wirklich umsetzen möchte, muss man hinterher sein. Ich habe gemerkt, dass diejenigen, die das gut umsetzen auch wirklich häufiger an ihr Ziel kommen. Bemerkenswert war das in Israel. Dort habe ich nach einer Konferenzteilnahme von fast allen, denen ich meine Visitenkarte gegeben hatte, kurze Zeit später eine E-Mail bekommen, in der sie mich nochmals an die Themen erinnert haben, die wir besprochen hatten. Kein Wunder, dass das kleine Land so erfolgreich in der Digitalwirtschaft ist!

Die Heureka findet am 7. Juni in Berlin statt. Mit dem Code HRK16EditionF erhaltet ihr 15% Discount auf die Tickets. EDITION F ist Medienpartner der Heureka.

Mehr bei EDITION F

Wie eine 13-Jährige tausende Zuhörer auf einer Tech-Konferenz begeisterte. Weiterlesen

So setzt ihr eure Körpersprache im Job ein. Weiterlesen

Schöne Outfits für Business-Events, die wir auch privat tragen wollen. Weiterlesen

Anzeige