Mit Hilfe von nur vier Fragen erkennt Unternehmenschef David Walker, wie gut eine Bewerberin oder ein Bewerber zu seinem Unternehmen passt.
Fazit aus 1.000 Bewerbungsgesprächen
Gute Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource eines jeden Unternehmens. Darin sollten sich wohl die meisten Chefs einig sein. Und dennoch wird viel zu wenig Zeit (und oft auch Engagement) in die Suche neuer Mitarbeiter gesteckt.
„Es ist schwer, den ersten Mitarbeiter anzustellen. Es ist schwer, den 50. Mitarbeiter anzustellen. Und es ist schwer, den 500. Mitarbeiter einzustellen“, schreibt David Walker in einem Beitrag für das Wirtschaftsmagazin Inc.
Walker ist der Chef von Triplemint, einer Immobilienfirma mit mehr als 100
Mitarbeitern. Nach eigenen Angaben hat er bereits mehr als 1.000 Bewerber bei einem Vorstellungsgespräch kennen gelernt und am Ende immer versucht, den besten zu finden. Und das heißt für ihn: Jemanden, der vor allem perfekt zu Firma passt. „Ich habe tolle Leute eingestellt, die super zur Firma passen — aber auch schlechte Entscheidungen getroffen“, gibt er heute zu. Dabei reichen seiner Meinung nach vier Fragen aus, um zu erfahren, ob der Bewerber ins Unternehmen passt — oder eben nicht.
Wie hat dich das Arbeitsklima bei deinem vorangegangenen Arbeitgeber motiviert oder nicht motiviert?
„Wenn man Bewerber über ihren früheren Arbeitgeber sprechen lässt, verraten
sie dabei so viel über sich“, schreibt Walker. Sprechen sie auf Kommando schlecht über ihr vorangegangenes Arbeitsverhältnis? Oder können sie sogar dem schlimmsten Arbeitgeber etwas Gutes abgewinnen? „Vor allem aber verrät dir die Antwort, ob sie sich überhaupt mit dem Thema Arbeitsklima auseinandergesetzt haben.“
Wie war der beste Chef, den du jemals hattest?
Diese Frage stellt Walker meistens gleich nach der ersten Frage nach dem
Arbeitsklima. „Wenn euch die Antwort auf die erste Frage nicht verraten
hat, wie der Bewerber so tickt, dann mit Sicherheit diese.“
Mag er ein Arbeitsklima, das offen ist, und bei dem der Austausch mit dem
Chef sehr wichtig ist? Oder bevorzugt er direkte Anweisungen und einseitige Kommunikation?
Wie hast du in der Vergangenheit einen Konflikt mit einem Kollegen gelöst?
Bei dieser Frage will Walker stets, dass die Kandidaten ein konkretes Beispiel nennen, „weil sie ehrlicher sind, wenn sie über eine reale Situation sprechen.“ Außerdem sei diese Frage sehr offen, denn jeder versteht etwas anderes unter dem Wort Konflikt. „Egal wie toll dein Arbeitsklima ist, Konflikte wird es immer geben. Wie dein Team damit umgeht, ist die wahre Prüfung für deine Unternehmenskultur.“
Wie oft möchtest du in deiner angestrebten Position Feedback erhalten und wie?
Auch hier ist entscheidend, wie der Bewerber die Frage versteht. Heißt Feedback für ihn eine Messung seiner Leistung oder geht es ihm auch um zwischenmenschliche Beziehungen? Denkt er, dass einmal im Jahr völlig ausreicht oder will er wöchentlich Feedback?
„Wie oft und wie Feedback gegeben wird, ist sehr eng mit der Unternehmenskultur verbunden.“ Und genau deshalb will Walker mit dieser Frage herausfinden, ob und wie der Kandidat ins Unternehmen passt.
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