Startups mit neuen Ideen gibt es viele. Nur wenige dieser überleben jedoch die ersten Jahre nach der Markteinführung. Das hat viele Ursachen, eine ist eine schlechte PR-Strategie – oder sogar keine.
Von der Idee zum Unternehmen
Eine internationale Atmosphäre, Menschen aus aller Wert und neue Ideen prägen die Startup-Szene in und um Berlin. Schnell ist man mittendrin, im Sog interessanter Menschen noch interessanterer Geschäftsmodelle, die großes Potenzial haben und nicht selten die digitale Welt revolutionieren wollen und werden. Das „werden“ jedoch gelingt nur einem Bruchteil der Jungunternehmer und nach nur zweieinhalb Monaten in der Gesellschaft innovativer Geister ist eines klar: Wer nicht über seine Ideen spricht, der wird nicht gehört und in letzter Instanz auch nicht in Anspruch genommen. Doch warum schaffen es die Gründer nicht vom Enthusiasmus zum Entrepreneurship? Gründe gibt es viele: fehlendes Durchhaltevermögen, fehlendes Geld und nicht selten eine fehlende Öffentlichkeit.
Öffentlichkeitsarbeit ist kein Selbstläufer
Ein Patentrezept gibt es nicht – ob ein Unternehmen am Markt Bestand hat, wird von vielen Faktoren bestimmt, die manchmal mehr, manchmal weniger lenk- und bestimmbar sind. Sich in der Öffentlichkeit aufzustellen, ist nur ein Bausteins des Erfolgs, ein wichtiger jedoch. Viele Startups unterschätzen diesen Baustein und investieren viel Zeit und Mühe ausschließlich in Online-Marketing. Online-Marketing ist ein fundamentaler Bestandteil eines unternehmerischen Konzeptes, allerdings nur, wenn es entlang anderer Maßnahmen durchgeführt wird. Wichtig ist es, ein ganzheitliches Vorgehen zu verfolgen. Die Bausteine zur Etablierung einer Öffentlichkeit müssen Hand in Hand gehen.
Wer seine Idee verkaufen will, der muss online präsent und leicht zu finden sein. Um aber überhaupt das Bedürfnis „Finden“ in potenziellen Kunden hervorzurufen, bedarf es vorher des Bewusstseins, dass es eine bestimmte Dienstleistung oder ein Produkt – die Idee – überhaupt gibt. Um das zu schaffen, ist eine gezielte PR-Arbeit unerlässlich. Dazu gehört nicht nur klassische Pressearbeit, sondern darüber hinaus die Etablierung einer Identität, die über verschiedene Kanäle kommuniziert und von ihnen getragen wird. Diese Identität beschreibt, was die Idee von anderen unterscheidet und weshalb es sich lohnt, die Dienstleistung in Anspruch zu nehmen oder das Produkt zu kaufen. Deshalb gilt: Eine innovative Idee allein kann nicht der Erfolgstreiber eines Unternehmens sein – sie ist das Herz. Damit es pumpt und das Unternehmen am Leben hält, müssen aber auch die anderen Organe funktionieren. Das sind in diesem Fall alle Aspekte einer guten Kommunikationsstrategie.
Wie überlebt eine Idee?
Um innerhalb der Gesellschaft von visionären Enthusiasten zu überleben, muss deshalb zunächst geklärt werden, was die Idee des einen vom anderen unterscheidet und welche Bedürfnisse damit befriedigt werden können. Innerhalb dieser Analyse kann dann auch eine Zielgruppe identifiziert werden. Wer profitiert von der Idee und warum? Diese Erkenntnis bildet die Basis des Systems und ist eng verknüpft mit dem Herz – der eigentlichen Idee. Hat man diese Basis gebildet, müssen passende Kanäle zur Kommunikation identifiziert werden. Und dann geht es ums Überleben: kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren.
Wenn nötig: Profis engagieren
Wem die Worte fehlen, der sollte sich an einen Profi wenden, um seine Idee in die richtige Kommunikationsstrategie einzubetten. Denn bei der Entwicklung der Kommunikation dürfen auch die anderen Bausteine nicht in Vergessenheit geraten. Es ist das Zusammenspiel des Systems, das das Überleben sichert und so wie es sich dabei um unterschiedliche Bausteine handelt, lebt ein Unternehmen von unterschiedlichen Expertisen, die gemeinsam ein erfolgreiches System bilden. Wer nicht auch mal, wenn er nichts zu sagen hat, die Stimme eines anderen leiht, der bleibt zuletzt stumm und somit ungehört.
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