Den Job zu finden, der wirklich gut zu einem passt, ist gar nicht so einfach. Unsere Community-Autorin erklärt drei Übungen, mit denen man der Antwort vom Sofa aus näherkommen kann.
Wo willst du arbeiten?
Es gibt sie, diese Menschen, die eigentlich schon immer wussten, welchen Job sie machen wollen. Sie haben ihre Ausbildung und Karriere danach ausgerichtet und arbeiten nun in ihrem selbsternannten „Traumberuf”, der sie erfüllt und der gut zu ihnen passt. Was aber, wenn man einfach nicht weiß, welcher Job der richtige ist? Wie findet man den Job, der richtig gut zu einem passt? Diese drei Schritte können helfen.
1. Was ist meine Motivation?
Um herauszufinden, was dich motiviert, gibt es eine Liste mit Motivatoren, die dir dabei helfen kann. In der Liste findest du Motivatoren, die entweder auf dich zutreffen oder nicht. Um diejenigen auszuwählen, die für dich passend sind, beantwortest du dir zuerst folgende Fragen:
1. Was macht mir bisher bei der Arbeit Spaß?
2. Was brauche ich, damit ich einen erfüllten Tag habe?
3. Wann geht es mir so richtig gut und ich komme in den Flow?
4. Was ist es, das meine Arbeit leicht für mich werden lässt?
Nimm dir Zeit für die Liste und gehe sie Punkt für Punkt durch. Motivatoren, die überhaupt nicht auf dich zutreffen, streichst du durch. Die Motivatoren, die übrig bleiben, gehst du noch einmal in Ruhe durch. Die, die beim zweiten Durchgang rausfallen, streichst du ebenfalls durch. Am Ende sollten drei bis fünf Motivatoren übrig bleiben. Das sind deine Grundmotive. Sie motivieren dich morgens aufzustehen, machen einen Tag für dich sinnvoll und erfüllt und treiben dich intrinsisch an. Diese Dinge bringen dich in den Flow, so dass alles ganz leicht für dich wird. Viel Freude bei der ersten Übung. Das sind die Motivatoren:
Einfluss auf Menschen ausüben
Kontrolle auf Menschen und Dinge ausüben
Autorität / Führungspersönlichkeit sein
Anerkennung und Bewunderung für meine Erfolge erhalten
Materielle Anerkennung für Erfolge erhalten
Ziele erreichen
Ergebnisse erzielen
Langfristig und diszipliniert an einer Sache arbeiten
Prozesse effizient gestalten
Wettbewerb haben
Der*die eigene Chef*in sein
Entscheidungen eigenverantwortlich treffen
Abwechslungsreiche Tätigkeiten ausüben
Ein sicheres Einkommen erzielen
Ein sicheres Arbeitsumfeld mit stabile Arbeitsbedingungen haben
Ein harmonisches Arbeitsumfeld
Ohne Stress arbeiten
Ohne Druck Dinge erledigen
Aufgaben, die ich gut bewerkstelligen kann
Aufgaben, die mich herausfordern
Ergebnisse erreichen
Im Team arbeiten
Mit Menschen arbeiten
Mit Menschen zusammenarbeiten, die mich weiterbringen
Vertrauensvolle Beziehungen haben
Andere unterstützen
Sozialen Beitrag leisten
Neues lernen
Kreativ sein
Eigene Ideen entwickeln
Lachen können
Spaß haben
Chancen wahrnehmen
Projekte nach meinen Vorstellungen
Meinen Arbeitsalltag nach meinen Vorstellungen gestalten
Zufriedenheit bei der Arbeit erlangen
Arbeiten nach einem vorgegebenen stabilen Prozess
Unabhängig sein
2. Wer bin ich?
In diesem Schritt geht es darum deine Schätze zu finden: Es geht um deine Stärken, Talente, erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen. Jetzt darfst du frei nach dem Motto „Eigenlob stimmt” eine Sammlung all deiner Schätze zusammenstellen. Nimm dir dafür viel Papier und Zeit und lasse dich von den folgenden Fragen inspirieren.
1. Welche persönlichen Eigenschaften zeichnen dich aus?
2. Welche persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten und Erfahrungen zeichnen dich aus?
3. Was würde ein*e ehemaliger*e Kolleg*in über dich sagen?
4. Wo bekommst du beruflich oder privat gutes Feedback?
5. Wofür bekommst du Komplimente von anderen?
6. Auf welche Stärken bist du besonders stolz?
7. Wann sagst du: „Das kann doch jeder.“
8. Was fällt dir leicht, was fällt dir wie selbstverständlich zu, was kannst du besonders gut?
3. Was sind meine Vision und Berufung?
Der letzte Schritt soll dir helfen, klar zu erkennen, wo du hinwillst: Wir haben das Jahr 2048 und du schreibst aus der Zukunft einen Brief an dich. Fühl dich in die Zukunft ein und schreibe intuitiv auf, was deine Erfolge sind, worauf du stolz bist, was du erreicht hast und wofür du dankbar bist.
Stell dir einen Wecker auf zehn Minuten für diese Übung. Wenn du fertig bist,
lies den Brief in Ruhe durch. Vielleicht überrascht es dich, welche Visionen,
unbewussten Träume und Ziele zum Vorschein gekommen sind. Du kannst den Brief einem*r guten Freund*in zum Lesen geben. Du kannst sie fragen, welchen Beruf sie dabei herauslesen.
Wenn du alle drei Schritte gemacht hast, kennst du deine Motivatoren, die
dich intrinsisch motivieren. Du bist dir deiner Fähigkeiten, Stärken, Talente
und Erfahrungen bewusst. Deine Vision ist dir klar geworden. Fange jetzt an zu recherchieren, welche Produkte, Dienstleistungen oder Unternehmen es gibt, die sich mit deiner Berufung und deiner Vision beschäftigen. Schau dir das ganze Angebot an und prüfe, welche Möglichkeiten eines Jobs es für dich dort geben könnte. Wie kannst du deine Talente und Stärken in einem neuen beruflichen Umfeld einsetzen?
Ganz wichtig dabei, achte immer darauf, dass deine Motivatoren erfüllt
sind, je mehr desto besser. Du kannst dir deinen aktuellen Job anschauen.
Welche Motivatoren sind dort bereits erfüllt? Welche kommen bisher zu kurz? Wie wirkt sich das auf dein Wohlbefinden aus? Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten deinen aktuellen Job so zu verändern, dass mehr deiner Motivatoren erfüllt sind? Viel Freude bei der Selbstreflexion!
Dieser Beitrag ist zuerst auf Kikis Blog erschienen. Wir freuen uns, dass sie ihn auch hier veröffentlicht.
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