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What’s cooking, Lisa? – Saftiger Erdbeer-Rhabarber-Pie

Lisa schreibt über die kleinen und großen Momente im Leben – immer in Verbindung mit gutem Essen. Ausgewählte Rezepte und Geschichten teilt sie jede Woche mit uns. Lasst es euch schmecken!

 

Eine Liebeserklärung

Ich liebe Stuttgart. Im Moment noch mehr als irgendwann zuvor. Im November letzten Jahres, als langsam der Winter kam, bin ich hergezogen. Erst seit ein paar Tagen, jetzt wo der Sommer mehr oder weniger zuverlässig da ist, kann ich bei offener Balkontür auf dem Sofa sitzen, auf meinem Schoß der Laptop. Im Hintergrund höre ich bis in den fünften Stock hinauf die Autos in unregelmäßigen Abständen vorbeifahren, wie sie vor der Kreuzung innehalten, rechts vor links beachten oder auch nicht. Irgendwo ist eine Baustelle. Die Sonne scheint auf unseren grasgrünen Balkontisch und ich sehe gerade, dass ich das Rosmarinbäumchen ein wenig überwässert habe.

“Wenn du nicht fliegen kannst, dann renne. Wenn du nicht rennen kannst, dann laufe. Wenn du nicht laufen kannst, dann krieche. Aber was du auch tust, du musst dich vorwärts bewegen!” 

Martin Luther King

Jetzt, wo ich mich gerade so gut eingelebt habe, ständig neue, tolle, interessante Menschen kennenlerne, immer unterwegs bin, sich neue Dinge ergeben, jetzt zieht es mich für drei Monate nach München. In die Redaktion von „Lust auf Genuss“, ein Magazin, das ich sehr verehre und das mir immer wieder zuverlässig als Inspirationsquelle herhält. Deswegen pausiere ich über den Sommer mit meinen wöchentlichen Rezepten hier bei Edition F und widme mich neuen Projekten und Ideen.

Ein bisschen wehmütig, Stuttgart und meinen regelmäßigen Beiträgen hier über den Sommer den Rücken zu kehren, bin ich schon. Vielleicht ist was dran an „Man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist“. Manchmal die Party verlassen und sich auf das freuen, was das Leben als nächstes bereit hält. Das macht Spaß, ist eine Herausforderung und lässt einen weitergehen, weiterlernen, weiterleben. Und dann: Wiederkommen. Vielleicht zu Edition F, auf jeden Fall nach Stuttgart, zu den Lieblingsmenschen und in die Heimat.

Der perfekte Erdbeer-Rhabarber-Pie

Sommer bedeutet – wahrscheinlich nicht nur für mich – neben Sonne, barfuß sein und spätem Sonnenuntergang, auch Erdbeeren und Rhabarber. Dieses Rezept ist inspiriert von einer meiner liebsten Bloggerinnen: Yossy Arefi von Apt. 2B Baking Co. Sie hat auch ein Video zum Rezept gemacht, wo man vor allem schauen kann, wie man den für Pie charakteristischen Rand am besten formt.

Für die Kruste:

170 g Roggenmehl

170 g Dinkelmehl

1/2 TL Salz

225 g Butter, kalt und in Stücken

8 EL Eiswasser

1 TL Apfelessig

Für die Füllung:

insgesamt 1 kg Früchte,

z.B. 500 g Rhabarber und 500 g Erdbeeren

150 g Rohrzucker

Saft und Abrieb von 1 Zitrone

Samen von 1 Vanilleschote

30 g Dinkelmehl

1/2 TL Zimt

1/4 TL Salz

1 Ei, leicht geschlagen

1 EL Rohrzucker

So geht’s:

Für die Kruste:

Mehl und Salz in einer Schüssel vermischen. Butterstücke verteilen und mit den Fingern in das Mehl einarbeiten. Die Butterstücke dürfen noch zu sehen sein. Wasser und Apfelessig vermischen. Langsam 6 EL in den Teig einarbeiten. Wenn man ihn hochheben und zusammendrücken kann, ohne dass der Teig auseinanderfällt, ist er fertig. In zwei gleichmäßige Kugeln formen, plattdrückend, in Frischhaltefolie einwickeln und mindestens eine Stunde, besser über Nacht in den Kühlschrank legen.

Dann den Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Rohrzucker, Zitronenabrieb und Vanille in einer großen Schüssel vermengen. Mit den Fingern den Abrieb und die Vanille gleichmäßig in den Zucker reiben. Mehl, Zimt und Salz dazugeben.

Rhabarber in 2 cm-Stückchen schneiden und Erdbeeren vierteln, in eine große Schüssel geben und den Zitronensaft drüberschütten, noch nicht umrühren.

Einen der zwei Teige auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche so ausrollen, dass er so in eine gebutterte Pieform passt, dass ein leichter Rand übersteht. In den Kühlschrank stellen. Den anderen Teig auf Backpapier ungefähr zur gleichen Größe ausrollen, in gleichmäßige Streifen schneiden und auch kühl stellen.

Mehl-Zucker-Mischung und die Früchte für die Füllung vorsichtig vermischen und gleichmäßig auf den ersten Teig in die Form geben. Die Streifen in kariertem Muster darüberlegen, den überstehenden Rand vom Boden darüberklappen und mit Zeigefinger und Daumen ringsum einen gewellten Rand  drücken.

Pie auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Die Teigflächen mit dem Ei bepinseln, mit genügend Zucker bestreuen und dann für 45 bis 55 Minuten backen oder bis die Früchte blubbern und die Kruste goldbraun und sehr knusprig aussieht. Auskühlen lassen vor dem Schneiden und Servieren. Mit einem guten Kaffee oder Tee genießen!!!

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