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Was das Sabbatical des XING-CEOs mit guter Führung zu tun hat

Kann der Chef eines großen Unternehmens sich eine Auszeit nehmen? Kann er. Xing-Chef Thomas Vollmoeller macht es vor und geht in ein dreimonatiges Sabbatical.

Auszeit mit Vorbildfunktion

Wenn der Laden läuft, kann der Chef auch mal weg. Das Karriereportal Xing ist börsennotiert, hat gute Quartalszahlen gehabt – und CEO Thomas Vollmoeller sitzt in einem Café in Sydney und schreibt einen entspannten Text darüber, wie gut eine Auszeit für ihn, die Firma und seine Vorbildfunktion als Chef ist. Maren Hoffmann hat den Beitrag für unseren Partner Manager Magazin zusammengefasst.

Seit Oktober ist Vollmoeller auf Achse, Ende des Jahres will er wiederkommen – das dreimonatige Chef-Sabbatical ist eine Premiere in der deutschen Wirtschaft, jedenfalls unter den börsennotierten Unternehmen. Sein Job sei der „beste Job, den ich je hatte“, schreibt Vollmoeller, „die früher verlangte Total-Aufgabe seiner selbst für die Firma hat ohnehin nie jemand geleistet, sondern lediglich gespielt.“

Das Sabbatical mache er aus demselben Grund, aus dem immer mehr Menschen das Bedürfnis hätten, eine Auszeit zu nehmen: „Ich will mich bewusst für einen begrenzten Zeitraum aus dem Tagesgeschäft herausziehen. Zeit mit meinen Lieben verbringen. Reisen und neue Eindrücke gewinnen. Dem Teil des Lebens Raum geben, der im Alltag fast immer zu kurz kommt. Nachzudenken, Bücher zu lesen, Abstand zu bekommen, Vertrautes aus der Distanz neu zu betrachten, sich selbst zu hinterfragen, eine andere Sicht auf die Dinge zu entwickeln – oder auch mal einen Text wie diesen hier zu schreiben (was ich übrigens am Tisch eines Cafés in Sydney tue).“

Wie man Mitarbeitern heute begegnet

Und dann teilt Vollmoeller aus, was seiner Ansicht nach in deutschen Firmen schief läuft. „Noch ist die Realität in den Unternehmen in Deutschland nach allem was ich sehe weit entfernt vom Ideal des New Work. Flexibilität wird erwartet, aber nicht gewährt. Querdenkertum wird in Sonntagsreden gefordert, einstellen tut man dann aber die immer gleichen Klone. (…) Ich bin davon überzeugt: Wer reife, autonome und innovative Mitarbeiter haben möchte, muss ihnen auch auf Augenhöhe begegnen. Die Zeiten des unternehmensinternen Feudalismus sind endgültig vorbei. Die Revolution hat begonnen.“

Ein Gedanke drängt sich aber doch auf: Ist es echtes Loslassen, wenn man im Café in Sydney während des Sabbaticals Blogbeiträge für das eigene Unternehmen verfasst, in denen es um berufliche Dinge geht? Man mag das sehen, wie man will – ein smarter Move ist es allemal, als Chef eines Karriereportals zu demonstrieren, wie sehr man seinen Mitarbeitern vertraut, das Unternehmen auch ohne ständige Kontrolle voran zu bringen.

EDITION F könnt ihr hier auf XING folgen.

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