Foto: Leonid Mamchenkov | flickr | CC by 2.0

In diesen Städten sind die Kitaplätze am teuersten

Welche Städte verlangen am meisten für die Kitaplätze? Wer auf die Hauptstadt oder den Westen Deutschlands tippt, der liegt falsch. Die wirklich teuren Städte liegen woanders.

 

Keine einheitlichen Preise

Die meisten Eltern sind froh, wenn sie für ihren Nachwuchs überhaupt einen Kitaplatz bekommen, hohe Preise werden dann im Zweifel auch einfach in Kauf genommen, weil es gar nicht anders geht. In den einen Städten muss man dafür mehr, in den anderen weniger in Kauf nehmen, innerhalb Deutschlands ist das nämlich sehr unterschiedlich. Wie gravierend diese Unterschiede sind, zeigt eine aktuelle Studie des Vergleichsportal Netzsieger“. 

Für seinen Kostenvergleich untersuchte Netzsieger die monatlichen Kitapreise für Kinder ab drei Jahren in 20 Städten deutschlandweit. Dabei wurde auch verglichen, ob die Kinder in sieben oder neun Stunden betreut werden und ob die Eltern ein Einkommen von 2.000 Euro oder 4.000 Euro und mehr haben sowie inwiefern das den Betreuungspreis beeinflusst. 

Hierdurch konnten die teuersten und günstigsten Städte für die Kitabetreuung ausgemacht werden. Hier sind die Ergebnisse – und die haben uns teilweise wirklich überrascht. In diesen vier Städten sind die Kitaplätze am teuersten – die Kosten beziehen sich dabei jedoch alleine auf Kitas und nicht auf Kinderkrippen. 

Hannover

Hannover ist die teuerste Kitastadt Deutschlands, zumindest wenn man zwei Kinder, neun Stunden lang täglich beaufsichtigen lassen möchte und dabei 4.000 Euro oder mehr verdient. Denn dann verlangt die Stadt ganze 366 Euro.

Bremen

Eine weitere Stadt im Norden Deutschlands hat es unter die teuersten Städte geschafft. In Bremen werden aber nicht nur die zweit, sondern auch die fünft höchsten Kitapreise verlangt, je nach dem ob man ein oder zwei Kinder betreuen lässt. Denn egal ob man dort nun ein oder zwei Kinder in der Kita unterbringen muss, es wird teuer. Allerdings besonders für die Besserverdiener, denn Eltern mit einem Einkommen von 4.000 Euro oder mehr müssen bei zwei zu betreuenden Kindern für sieben Stunden 320,40 Euro und für ein Kind 239 Euro bezahlen.

Dresden

In Dresden sieht die Lage besonders für Geringverdiener prekär aus. Denn diese zahlen, besonders wenn ihre Kinder eine längere Betreuungszeit nötig haben, vergleichsweise richtig viel. Bei einem Kind liegt der Preis für diese Gruppe bei 156,43 Euro und bei zwei Kindern bei ganzen 250,29 Euro. Dabei ist es ein geringer Trost, dass Alleinerziehende zehn Prozent weniger für die Kitabetreuung bezahlen müssen.

Nürnberg

In Nürnberg bezahlt man bei einem Gehalt von 2.000 Euro für die Betreuung eines Kindes, für sieben Stunden täglich, 115 Euro pro Monat. Damit rangiert Nürnberg auf Platz vier. Ein weiteres großes Manko an den Beiträgen ist, dass kein wirklicher Unterschied zwischen Gering- und Vielverdienern besteht. Denn Eltern die 4.000 Euro oder mehr verdienen, müssen nur fünf Euro mehr bezahlen als Eltern die 2.000 Euro verdienen.

Überraschende Sieger

Zum Glück kamen bei diesem Ranking auch überraschend günstige Städte heraus. Eigentlich sind die Metropolen und die westlichen Städte Deutschlands dafür bekannt, in allen Belangen ziemlich teuer zu sein, nicht so aber bei den Kitaplätzen. In Berlin, Münster und Düsseldorf, alles Städte, die eher für ihre allgemein hohen Preise bekannt sind, bezahlt man gar keine Kitagebühren für Kinder ab drei Jahren. In Hamburg müssen die Eltern für sieben Stunden Betreuungszeit nur zwölf Euro für ein und 16 Euro für zwei Kinder bezahlen, sofern das Haushaltseinkommen bei 2.000 Euro oder weniger liegt. Überraschend sind auch die Preise in Nordrhein-Westfalen, dort sind, besonders im und rund um den Ruhrpott, die Preise mit durchschnittlich 30 Euro für die Kitabetreuung von Kindern von Geringverdienern, sprich einem Haushaltseinkommen von 2.000 Euro relativ gering. Falls ihr einen Überblick über die gesamte Preisspanne haben wollt, könnt ihr hier nachschauen.

Artikelbild: Leonid Mamchenkov | flickr | CC by 2.0

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