Es ist einfach, immer beim Alten zu bleiben, aber auch irgendwann langweilig und wenig erfolgsversprechend. Diese vier Fragen helfen dir dabei, dein Unternehmen auf die Zukunft vorzubereiten.
Irgendwann in fünf Jahren…
Viel zu selten wird über Zukunft gesprochen – nicht in unserem Privatleben, sondern in unserem Job. Und mit Zukunft ist hier nicht das Event gemeint, das in der kommenden Woche ansteht oder die neue Mitarbeiterin, die in zwei Monaten ihren ersten Tag hat. Und auch nicht das, worüber einmal im Quartal im Strategiemeeting gesprochen wird. Nein, mit der Zukunft ist wirklich die Zukunft gemeint: Was ist in fünf Jahren? Wie können wir heute handeln, damit wir davon morgen profitieren?
Faisal Hoque hat auf hackernoon vier Fragen zusammengestellt, die dir dabei helfen, die Zukunft deines Unternehmens richtig anzugehen.
Wie gehen wir „die Zukunft“ an?
„Die Zukunft“ zu planen hört sich vielleicht etwas abstrakt an, ist für Unternehmen jedoch vor allem an zwei Dingen festzumachen: an der Strategie sowie dem Team. Und diese beiden Aspekte gibt es auch nur in Kombination. Schließlich gibt es ohne Team keine Umsetzung der Strategie, und ohne Strategie erfolgt die Arbeit ohne Ziel. Daher solltest du dir für die Zukunftsplanung folgende fünf Fragen stellen:
1. Welches übergeordnete Ziel wird aktuell verfolgt? Gibt es überhaupt ein Ziel?
2. Wie stark bemüht sich das Team darum, diese Strategie zu verwirklichen? Ist ihnen das Ziel bewusst?
3. Welche Kompetenzen werden aktuell beansprucht, welche sind besonders wertvoll?
4. Welche der vorhandenen Kompetenzen eignen sich dazu, strategisch mal etwas Neues zu wagen?
5. Welche Kompetenzen werden derzeit vermisst?
Ja richtig, all diese Fragen beziehen sich auf die Gegenwart – und ja, eigentlich soll es hier um die Zukunft gehen, doch eine künftige Strategie kann nur aus der Gegenwart wachsen. Nimm dir daher ausreichend Zeit, um diese Fragen zu beantworten.
Wie gehen wir mit Trends und Innovationen um?
Eine neue Umwelt-Richtlinie, eine neue technische Entwicklung, eine neue wissenschaftliche Erkenntnis. Die Menge an Neuigkeiten, die täglich entsteht, ist enorm. Allerdings sollten wir uns davon nicht überwältigen lassen. Denn nicht jede Neuigkeit ist für das eigene Unternehmen relevant, nicht jede Neuigkeit ist wirklich innovativ, nicht jede Weiterentwicklung ausgereift.
Das Einzige, was uns im Umgang mit den Neuigkeiten daher bleibt, ist: Filtern. Filtern, welche Neuigkeiten das eigene Unternehmen betreffen, welche einen Trend erkennen lassen und welche vielmehr Eintagsfliegen sind. Dabei helfen könnten beispielsweise kurze, jedoch regelmäßige Team-Treffen, in denen die bedeutendsten Branchen-News der Woche reflektiert, die News sortiert und daraus Schlüsse für das eigenen Unternehmen gezogen werden.
Lass dich weder von dem „Buzz”, den eine Neuigkeit in den Medien bewirkt, beirren, noch von den Reaktionen deiner Konkurrenz. Die Konkurrenz springt auf den Zug der neuesten Entwicklung auf, du bist dir aber unsicher, ob diese Neuigkeit tatsächlich nachhaltige Chancen bietet? Dann lass sie machen – und setze dich nicht unter Druck. Bleibe bei deinem Fokus, bei deiner Strategie. Hör auf dein Bauchgefühl.
Machen wir immer nur das, von dem wir denken, es funktioniert?
Es ist nicht nur einfach so weiterzumachen wie bisher, sondern auch kostengünstiger. Notwendige Ressourcen sind bereits vorhanden, der Arbeitsprozess geübt. „Es läuft doch gut, die Kunden sind zufrieden.“ Das mag sein und die Kunden werden vielleicht auch noch zwei weitere Jahre zufrieden sein, doch zu einem gewissen Zeitpunkt werden sie es nicht mehr sein. Vielleicht entscheiden sie sich für die Konkurrenz, vielleicht finden sie eine neue Leidenschaft, vielleicht re-organisieren sie ihren Alltag, vielleicht verliert dein Produkt irgendwann seinen Nutzen für sie. Vielleicht. All das ist möglich – und nicht immer kannst du darauf Einfluss nehmen.
Der einzige Weg dem entgegenzuwirken ist, nicht immer beim Gleichen zu bleiben, sondern die Kunden mit Neuem zu überraschen. Das heißt nicht, monatlich eine neue große Idee umzusetzen, sondern täglich mit kleinen Fortschritten deinem großen Ziel, deinem „Why“, näher zu kommen. Lass dich vor falschen Entscheidungen daher von folgenden Fragen bewahren: Entspricht die Neuerung unserem Zweck? Hilft diese uns dabei, unserem großen Ziel näher zu kommen?
Wie gehen wir mit Informationen um?
Über die Neuigkeiten, die von außen auf das Unternehmen treffen, wurde bereits gesprochen. Dabei sind die Informationen, die innerhalb des Unternehmens fließen, mindestens genauso wichtig: Die endlos vielen Emails, die von einem Kollegen zum Nächsten geschickt, die Ideen und Inspirationen, die untereinander ausgetauscht werden.
Wichtig ist daher, die Informationsflüsse zum einen über Plattformen und Tools zu organisieren, zum anderen zu beobachten und die relevantesten Informationen zu filtern.
Hilfreiche Tools könnten dabei sein:
- Slack zur Kommunikation untereinander
- Trello und Wunderlist zur Planung und Organisation
- Mindmeister zum Sammeln gemeinsamer Ideen
Filtern lassen sich die Informationen in großen Unternehmen nur in regelmäßigen Meetings, in denen jeder die wichtigsten Informationen und Ideen aus seinem Bereich zusammenfasst.
Also: Die relevanten Trends zur richtigen Zeit zu erkennen und effektiv zu nutzen, ist nicht ganz einfach – den Blick der Mitarbeiter dahingehend zu schulen, ist allerdings schon mal ein Anfang. Natürlich bringt es nichts, wenn du aus dem Nichts auf dein Team zugehst mit der Ansage: „So wir reden jetzt mal über die Zukunft“. Du solltest die Fragen Stück für Stück einführen und mit der Zeit ein Interesse für zukunftgerichtetes Handeln entwickeln. Sie müssen selbst den Nutzen darin erkennen. Nur so kann die Zukunft deines Unternehmens nachhaltig gestaltet werden.
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