Zeitformen in wissenschaftlichen Arbeiten

Ein roter Faden gibt Deinem Text eine gute Struktur. Die wiederum macht es Deinem Leser leicht Deine Aussagen zu erfassen. Klingt in der Theorie ja ganz leicht. Aber wie setzt man das in die Tat um? Diese vier einfachen Schritte helfen Dir!

 

Begeisterung lässt uns abschweifen

Deine Leser wollen geführt werden, darum braucht Dein Text eine klare Struktur. Die macht das Lesen leichter, und es bleibt mehr im Gedächtnis hängen. Aber gerade wenn uns ein Thema begeistert, schweifen wir ab. Wir holen aus und uns fallen noch hundert weitere Details ein, die unbedingt genannt werden müssen. Wir ergänzen hier noch etwas. Und bauen dort noch einen Satz ein. Wir schreiben und schreiben und schreiben.

Stopp.

Der rote Faden ist schnell verloren

Wenn Du so an Deinen Text herangehst, wirst Du zwangsläufig den roten Faden verlieren. Deine Leser*innen werden am Ende des Textes nicht mehr wissen, worum es eigentlich ging. Sie werden sich fragen: Was wollte der/die Autor*in mir damit mitteilen?

Deine Kernbotschaft ist auf dem Weg verloren gegangen.

Deine Botschaft ist zu wichtig, um sie aus den Augen zu verlieren

Du schreibst Deine Texte nicht aus Jux und Dollerei. Natürlich möchtest Du etwas damit bezwecken. Vielleicht willst Du Deinen Leser*innen eine Neuigkeit mitteilen, ihnen etwas beibringen oder sie zu etwas auffordern. Egal, was es ist – Dein Text hat immer eine Intention.

Aber Deine Botschaft ist zu wichtig, um sie aus den Augen zu verlieren. Darum ist es notwendig, Deinem Text Struktur zu geben und ihn so zu verfassen, dass Deine Leser*innen gut folgen können. Immer dem roten Faden entlang.

Damit Dir das nicht gelingt, möchte ich vier Schritte mit Dir teilen, die mir persönlich helfen.

4 Schritte zu mehr Struktur

Schritt 1: Die Intention

Bevor Du Dich an Deinen Text setzt und in die Tasten haust, atme tief durch. Zuerst solltest Du Dir folgende Fragen stellen: Worum soll es in meinem Text gehen? Welche Kernbotschaft möchte ich vermitteln?

Formuliere dann einen (!) Satz. Der beschreibt, was Deine Leser*innen gelernt haben, nachdem sie Deinen Text gelesen haben. 

Ein Beispiel: Nachdem meine Leser*innen den Text gelesen haben, kennen sie vier Schritte, die ihnen dabei helfen, einen Text zu strukturieren und den roten Faden beizubehalten.

So hast Du schon einen Rahmen für Deinen Text geschaffen. Achte darauf, nicht zu allgemein oder zu komplex in Deinem Thema zu werden.

So also nicht: Nachdem meine Leser*innen meinen Text gelesen haben, wissen sie, wie sie bessere Texte schreiben.

Schritt 2: Die Gliederung

Nachdem Du jetzt Deine Kernbotschaft formuliert hast, kannst Du das Thema gliedern. Welche Punkte sind wichtig und müssen behandelt werden? Welche Unterpunkte gliedern Dein Thema? Schreibe Dir drei bis vier Gliederungspunkte auf. Zum Beispiel:

  • Einleitung – Das Problem beschreiben
  • Hauptteil – Anleitung zur Erstellung einer Textstruktur
  • Schlussteil – Aus dem Thema ausleiten

So grenzt Du Deinen Rahmen weiter ein und erstellst ein gutes Grundgerüst für Deinen Text.

Schritt 3: Inhalte zuordnen

Im dritten Schritt gehen wir noch ein Stückchen mehr ins Detail. Nun überlegst Du Dir, welche Stichpunkte Dir zu den einzelnen Unterpunkten einfallen. Was genau willst Du zu dem jeweiligen Unterpunkt erzählen? Zum Beispiel:

Einleitung – Das Problem beschreiben

  • Begeisterung lässt uns abschweifen
  • Kernbotschaft geht verloren
  • Kernbotschaft / roter Faden ist wichtig
  • Überleitung zum Hauptteil

Hauptteil – Anleitung zur Erstellung einer Textstruktur

  • Schritt 1: Kernbotschaft und Thema finden
  • Schritt 2: Thema aufgliedern
  • Schritt 3: Inhalte zuordnen, Stichpunkte erstellen
  • Schritt 4: Anfangen zu schreiben

Schlussteil – Aus dem Thema ausleiten

  • Kurze Zusammenfassung
  • Leser*innen danken
  • Verabschieden

 

 

So, noch immer haben wir keinen ganzen Satz geschrieben. Trotzdem hast Du schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie Dein Text aussehen wird.

Schritt 4: Fang an zu schreiben

Jetzt geht’s endlich los – Du kannst anfangen zu schreiben. Und das wird Dir jetzt weniger schwerfallen. Du hast Dir schon einen Fahrplan für Deinen Text zurechtgelegt und weißt, wo die Reise hingeht. Es ist fast wie „Malen nach Zahlen“: Du musst nur noch die einzelnen Punkte miteinander verbinden.

 

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