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5 Dinge, die einen schlechten Chef entlarven

Was brauchen Mitarbeiter von ihren Chefs und was macht gute Führung aus? Ein Thema, das nicht oft genug behandelt werden kann, denn da geht leider im Alltag einiges schief. Und es gibt eindeutige Zeichen, dass eine Führungsperson wirklich noch dazu lernen muss.

 

Gute Führung ist nicht selbstverständlich

Fällt es dir schwer, morgens aufzustehen und den Arbeitsweg anzutreten? Hast du sonntags vielleicht ein flaues Gefühl im Bauch, wenn du an die kommende Woche denkst? Wahnsinnig viele Menschen sind unzufrieden mit ihrem Job und das liegt häufig weniger an den Aufgaben und den Kollegen, sondern vielmehr an einer schlechten Führung. „Der Fisch stinkt vom Kopf her“, mag eine etwas abgedroschene Phrase sein, und doch ist sie eben wahr. Denn ohne eine gute Führung kommt ein Team nicht weiter – aber mit dem Titel alleine kommt eben nicht automatisch das Wissen einher, was gute Führung braucht oder nicht braucht und wie man sie etabliert.

Leider investieren noch immer zu wenige Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Führungskräfte und so braucht es umso mehr den Willen des Einzelnen, sich regelmäßig selbst zu hinterfragen – etwa, wenn die Kommunikation mit dem Team regelmäßig schiefläuft, in Meetings eher Schweigen als gemeinsames brainstormen auf dem Plan steht oder die Mitarbeiter auffallend oft krank sind. Es gibt viele Hinweise dafür, dass etwas im Argen liegt und es gehört zur Aufgabe der Führungskraft, sich damit auseinanderzusetzen. Aber auch von Seiten der Mitarbeiter ist eine offene Kommunikation wichtig, und Feedback ist Teil davon – sollte man die Chance dazu bekommen, dann ist es wichtig sie zu nutzen und nicht zugunsten falsch verstandener Harmonie den Ball flach zu halten. Denn die Probleme werden bleiben und im Zweifel noch größer werden.

Manchmal ist es nicht ganz einfach einzuschätzen, woher die Probleme im Kern rühren oder an welchen Punkten man als Chef auf jeden Fall arbeiten sollte, um das Team zusammenzuhalten und nach vorne zu bringen. Aber es gibt eindeutige Zeichen, die definitiv auf eine schwache Führung hinweisen. Welche das sein können, hat die Gründerin und Autorin Liz Ryan für Forbes aufgeschrieben. Was sie alle eint ist, dass sie aus Ängsten und Unsicherheiten entstehen, die wiederum zu Handlungen und Entscheidungen führen, unter denen die Mitarbeiter zu leiden haben. Spannende Punkte, die sich für beide Seiten anzuschauen lohnen.

Diese 5 Handlungen sprechen gegen gute Führung

1. Wo ist der Sündenbock?

Wenn etwas schiefläuft, dann wird von deinem Chef als erstes ein Schuldiger im Team gesucht? Nun, natürlich muss bei einem Fehler aufgearbeitet werden, warum er passiert ist. Aber in erster Linie ist die Führungskraft für Fehler im Team verantwortlich und sollte sich schützend vor sie stellen, und sich selbst bei der Suche nach den Gründen miteinbeziehen. Wer nur darauf lauert, mit dem Finger auf andere zeigen zu können, hat seinen Job schlichtweg nicht verstanden.

2. Ohne Leitfaden geht nichts

Wenn die Führungsstrategie sich vor allem dadurch auszeichnet, dass alles strikt nach einem bestimmten Regelwerk abläuft, ohne zu fragen, ob das im Einzelfall überhaupt zielführend ist, dann ist das nicht nur tödlich für die Beziehung zum Team, sondern auch für das gemeinsame Ziel. Als Chef muss man beweglich bleiben, zuhören, Fragen stellen und darf nicht nur nach Schema F arbeiten. Wer hier keine Beweglichkeit zeigt, beweist eine Unsicherheit, an der dringend gearbeitet werden muss. Denn das ist auch kein gutes Vorbild für ein Team, das viele Ideen hat und kreativ sein soll.

3. Vorschläge nicht erwünscht

Apropos kreativ: Wenn auf Ideen aus dem Team, die über den eigenen Bereich hinausgehen, grundsätzlich die Antwort kommt, dass das nicht ihr Job ist, ist das ziemlich entlarvend. Denn wenn Eigeninitiative und ein weiter Blick eines Mitarbeiters nicht als positiv, sondern als störend bewertet wird, steckt dahinter meist der Ärger, dass man selbst nicht darauf gekommen ist. Wer Mitarbeiter nicht fördern kann, weil Ängste um das eigene Standing bestehen, kann keine gute Führungsperson sein.

4. Die Arbeit mit der Angst

Um die volle Stärke eines Teams zu nutzen, muss man die Potenziale des Einzelnen nicht nur er-, sondern auch anerkennen. Wird dagegen permanent suggeriert, dass man nur ein kleines Rädchen im Getriebe und jederzeit ersetzbar ist, dann führt das zu Stillstand und Frustration. Eine gute Führungsperson kann Wertschätzung offen zeigen und hat keine Angst davor, zu loben und sich von der Kraft des Teams mitreißen zu lassen. Wer andere kleinhält, fühlt sich meist selbst innerlich klein – und kann damit kein Team zum Erfolg führen.

5. Fehler? Gibt’s nicht!

Eine wichtige Grundlage für eine gute und respektvolle Beziehung ist, Fehler zuzugeben und sich dafür entschuldigen zu können – auch in der Arbeitswelt. Uns allen passieren Fehltritte, und das ist kein Drama. Aber wer nun versucht, das Offensichtliche zu vertuschen, es auszuschweigen oder auf andere zu schieben, stellt sich nicht nur in ein fragwürdiges Licht, sondern zeigt sich damit in seiner ganzen Schwäche. Wer stark ist, weiß auch, wie man mit Fehlern umzugehen hat.

Erkennt ihr eure Chefs darin wieder? Dann sucht das Gespräch! Ja, das ist nicht immer einfach, aber wenn niemand darüber spricht, wird sich auch nichts verändern. Sollte das gar nicht möglich oder Versuche derart schon gescheitert sein, dann ist es Zeit, sich einen neuen Job zu suchen. Denn toxische Persönlichkeiten sollte man nicht nur privat, sondern auch beruflich möglichst aus dem Weg gehen.

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