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Alles neu? Welche Fragen man sich vor einem Karrierewechsel stellen sollte

Im aktuellen Job läuft’s nicht mehr – und man hat nur noch einen Gedanke: Bloß weg hier und was Neues anfangen. Aber bevor nun ein harter Cut vorgenommen, sollte man sich ein paar Fragen stellen.

Ich brauch was Neues! Oder?

Viele von uns kamen doch in ihrem Leben  schon einmal an den Punkt, an dem man sich gefragt hat: Was mache ich hier eigentlich und wie bin ich in diesen Job reingeraten? Das macht mich doch gar nicht (mehr) glücklich! Das geschieht klassischer Weise, wenn zu viel Routine aufkommt, private Veränderungen uns grundsätzlich zum Nachdenken bringen, oder wenn ganz schlicht mal eine richtig miese Phase mit lauen Projekten eingetreten ist. Und dann kommt uns folgender Satz ganz fix über die Lippen: „Ich hab keinen Bock mehr, ich kündige!“ Zumindest bei Freunden und Familie.

Aber das wirklich auch in die Tat umzusetzen, fällt dann vielen doch ziemlich schwer, weil man sich einfach unsicher ist, ob da draußen wirklich die bessere Alternative wartet. Aber genauso gibt es auch jene, die scheinbar ohne Angst immer wieder von einem Job zum nächsten hüpfen – und die trotzdem nicht glücklicher werden.

Sich beruflich neu auszurichten kann also das richtige Mittel sein, wenn man in seinem aktuellen Job unzufrieden ist, muss es aber nicht. Um bei der Entscheidung, ob Ja oder Nein, nicht vom Regen in die Traufe zu kommen, sondern die Weichen für eine tolle Zukunft zu stellen, sollte man sich selbst ein paar Fragen beantworten. Welche das sind, das hat Lisa Evans für The Fast Company aufgeschrieben. Wir haben uns das mal angesehen.

1. Warum hast du diesen beruflichen Weg eingeschlagen?

Eine wichtige Frage, denn nicht jeder antwortet hier: aus purer Leidenschaft! Es kann viele Gründe geben, um einen beruflichen Weg eingeschlagen zu haben. Die Eltern, das Geld, die Sicherheit, nahe am eigenen Zuhause oder auch: es war nichts anderes da. Und was erst einmal eine gute Lösung sein kann, kann einige Zeit später schon richtig unglücklich machen. Es ist also wichtig, zu reflektieren warum man gerade an Punkt ist, an dem man sich befindet, was einem fehlt um glücklich zu sein und welche Faktoren vielleicht doch nicht so wichtig sind, wie man einmal dachte.

2. Habe ich hier noch Möglichkeiten, mich zu entwickeln?

Wer sich im Job langweilt, hat keine Freude mehr am Arbeitsalltag, wird irgendwann auch noch lethargisch und arbeitet schließlich nach dem Motto: „Dienst nach Vorschrift“. Klingt nach einem easy Alltag? Meist ist es eher das Gegenteil, denn wer regelmäßig das Gefühl hat, acht Stunden seines Tages mit Stumpfsinn zu verbringen, der wird alles, nur nicht glücklich sein. Dafür ist das Leben einfach zu kurz. Frag dich also, ob dein aktueller Job und die Richtung, die du eingeschlagen hast, dir noch Möglichkeiten bieten zu wachsen. Möglicherweise fehlt dir nur eine neue Herausforderung – und die findet sich oftmals genau dann, wenn man aktiv nach ihr sucht.

Manchmal muss man aber auch feststellen, dass alles bereits ausgeschöpft ist und dann hilft nichts anderes als: Auf zu neuen Ufern!

3. Was würdest du tun, wenn du morgen deinen Beruf wechseln müsstest?

Was ist, wenn du jetzt noch einmal ein Kind wärst und würdest gefragt werden: „Was möchtest du mal werden, wenn du groß bist?“ Würdest du deinen aktuellen Job als Antwort nennen? Falls nein, sollte man sich damit auseinandersetzen, warum das so ist und was einen an dem anderen Job reizt.

4. Was hält dich bei deiner Entscheidung auf?

Wenn du darüber nachdenkst, deinen Beruf zu ändern und das einzige, was dich dabei aufhält, ist die Angst, dann sollte man sich überlegen, wie man diese Angst beiseite überwinden kann. Denn ob wir das Potential, das in uns steckt, wirklich gänzlich ausspielen können, hängt meist nur damit zusammen, ob wir an uns glauben. Wer sich selbst kleinredet, ist auch klein und wird sich so verhalten. Wir kennen das: selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn also du es bist, der dich aufhält, dann arbeite daran. Denn das wird dich im Leben immer wieder zurückhalten, deine Träume zu verwirklichen.

5. Was läuft für dich gerade falsch?

Manchmal hilft es, eine Liste zu machen, was dich in deinem derzeitigen Beruf stört. Wenn darauf in erster Linie Dinge wie: Mein Chef nervt, meine Kollegen sowieso und die Unternehmenskultur geht gar nicht, stehen, dann reicht es vielleicht erst einmal die Arbeitsstelle zu wechseln anstatt gleich über einen neuen Beruf nachzudenken. Sollte einem allerdings der Sinn fehlen, man sich nicht mit seinem Tätigkeitsfeld identifizieren können oder wenn man keine Zukunftschancen sieht, dann sind das Indizien dafür, dass man wirklich gerade in die falsche Richtung läuft.

6. Wo könnte es für mich hingehen?

Bevor man einfach kopflos drauf losrennt, hilft es sich zu überlegen, welcher neue berufliche Weg einen reizen würde. Vielleicht ist es einer, den auch schon ein Bekannte oder ein aktueller Kollege aus einer anderen Abteilung ausübt. Dann sollte man die Chance nutzen, sie dazu zu befragen. Also: Wie sieht ein klassischer Arbeitstag von dir aus, welche Skills sind wichtig, was warten dort für Möglichkeiten? Gibt es niemanden im Bekanntenkreis, dann lohnt es sich, Menschen in Business-Netzwerken anzuschreiben. Fragen kostet ja nicht und wenn es gut läuft, bekommt man hier wichtige Informationen.

Auch bei einem Berufswechsel verhält es sich, wie so oft im Leben: Es lohnt sich, vor einer Entscheidung wirklich in sich reinzuhorchen und herauszufinden, was einem fehlt, wo die Probleme liegen und wonach das Herz sich sehnt. Und vor allem aber sollte man herausfinden, ob man es eher mit einem strukturellen Problem zu tun hat oder ob es wirklich der Beruf an sich ist. Denn nur dann kann man eine Entscheidung treffen, die auch wirklich glücklich macht.

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