Beigetreten29. April 2019
Zum ersten Mal in der Geschichte der Moderne, löst der Vorsatz “ein besserer Mensch werden” zu wollen, den Umfragen zufolge, den Wunsch “Gewicht verlieren” zu wollen, vom ersten Platz der Rangliste der Neujahresvorsätze ab. Oft waren die Vorsätze in den letzten Jahrzehnten eher individualistisch geprägt, doch im Ursprung geht es in der Tradition der „guten Vorsätze” um Beiträge zur Zivilgesellschaft und die Konzentration auf soziale Werte.
„Wir können nicht darauf warten, dass Veränderung von den Mächtigsten der Welt ausgeht, sondern müssen uns jetzt alle politisch und sozial verantwortlich zeigen. Wir wollen daran erinnern, wie identitätsstiftend Mitgefühl und Gemeinsinn für die Gesellschaft sind. Unsere Aktion ist ein weiteres Zeichen dafür, dass viele Menschen die zerstörerischen Auswirkungen des Kapitalismus nicht länger hinnehmen wollen.“
Die Schuld der Anderen (von Gila Lustiger) heisst eines meiner Lieblingsbücher der vergangenen Jahre. Ein als Ermittlungsroman getarntes philosophisches Buch über den Zustand unserer Gesellschaft. Die Schuld der Anderen wird, wenn wir nicht aufpassen, auch zum Titel der Ergebnisse des G20-Gipfels in Hamburg.
Das erste Buch von Harry Potter ist in dieser Woche vor genau 20 Jahren erschienen. Die Bücher, die ursprünglich für Kinder und Jugendliche geschrieben wurden, genießen inzwischen Kultstatus über fast alle Generationen hinweg. Das mag daran liegen, dass es J.K. Rowling gelungen ist, eine Form von „Straßen-Philosophie“ zu kreieren: Ihre Geschichten sind aktuell, modern, cool, spannend und gleichzeitig hochphilosophisch.
Die Hamburger rüsten sich für den G20-Gipfel der am 7. und 8. Juli 2017 in der Hansestadt stattfindet. Unsere Bundeskanzlerin persönlich hat ihren Geburtsort, das Tor zur Welt, als Standort für die Tagung festgelegt.
– „How many philosophers does it take to change a light bulb?“
– „It depends what you mean by ‚change’…“
Mit der Loslösung des Menschen aus der Verbundenheit mit der Natur, dem damit einhergehenden Verlust an Geborgenheit und der gleichzeitigen Entstehung an vielfältigen Möglichkeiten, ist Verantwortung und damit auch Angst entstanden – von Kierkegaard nahezu poetisch als „Schwindel der Freiheit“ bezeichnet.
„Ob sich die Menschen immer schon gelangweilt haben oder nicht, ist ungewiss. Gewiss ist aber, dass Langeweile in der abendländischen Kultur erst zu Beginn der Neuzeit zu einem Gegenstand des Nachdenkens geworden ist.“
„Denn Weisheit ist letztlich nichts anderes als das Maß unseres Geistes, wodurch dieser im Gleichgewicht gehalten wird, damit er weder ins Übermaß ausschweife, noch in die Unzulänglichkeit falle. Verschwendung, Machtgier, Hochmut und ähnliches, womit ungefestigte und hilflose Menschen glauben, sich Lust und Macht verschaffen zu können, lassen ihn maßlos aufblähen. Habgier, Furcht, Trauer, Neid und anderes, was ins Unglück führt – wie die Unglücklichen selbst gestehen – engen ihn ein. Hat der Geist jedoch Weisheit gefunden, hält dann den Blick fest auf sie gerichtet… dann brauchte er weder Unmaß, noch Mangel, noch Unglück zu fürchten. Dann hat er sein Maß, nämlich die Weisheit und ist immer glücklich.“
– Augustinus