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Weniger Handy, weniger Chaos, mehr Pausen – so wird dein Leben als Studentin noch besser

Pflichten sollten wir in Grenzen halten – vor allem zu Studienzeiten. Schließlich haben wir davon später im Berufs- und Familienleben noch genug. Dazu hier meine Ideen.

 

Das Leben einfacher machen 

Dass mit einem neuen Jahr neue Herausforderungen auf uns zukommen und sich uns neue Chancen bieten, muss ich euch vermutlich nicht erzählen. Das könnt ihr momentan überall nachlesen. 

Persönlich bin ich eigentlich ein viel zu spontaner Mensch, als dass ich Lust hätte, mir bereits am Anfang eines Jahres eine Top-10-Liste mit allen Zielen zu erstellen, die ich innerhalb des kommenden Jahres erreichen will. Mich chronologisch von einem Punkt zum Nächsten zu hangeln und dadurch immer zu wissen, was kommt – wie langweilig. Dennoch hat mich dieser Artikel von Denise Restauri auf Forbes.com dazu inspiriert, mir zu überlegen, was mein Leben einfacher machen könnte. Ohne klar festzulegen, was ich genau erreichen und wo ich am Ende des Jahres stehen will, sondern den Weg dorthin zu vereinfachen. Inwiefern stehe ich mir selbst im Weg? Was kann ich verändern, damit ich meinen Studentenalltag demnächst besser händeln und meistern kann?

Loslassen, was war 

Das Erste, was mir dabei gleich in den Kopf schießt, weil ich damit schon länger hadere: Distanz zum Handy bewahren. Mir ist bewusst, das ist leichter gesagt als getan. Die Musik ist schließlich auf dem Handy, auf Whatsapp wird gerade der Abend geplant und dann ist das Mensaessen, die Noten, sowie der Uni-Stundenplan nur über unsere Hochschul-App abrufbar. Doch fiel es mir auch in eigenen Kreisen zuletzt immer öfter auf: Das Smartphone mutiert zunehmend zum Lückenbüßer, statt „nur“ seine Kommunikationsfunktionen zu erfüllen.

Es ist immer und überall dabei: in der U-Bahn, weil es sonst super langweilig ist, beim Abendessen, weil alleine essen keinen Spaß macht, vor dem zu Bett gehen, weil wir in der Nacht nichts verpassen wollen. Daher, mein Plan: Auf der Fahrt zur Uni öfter zum Buch greifen, bereits 20 Minuten vor dem zu Bett gehen den Flug- oder Nachtmodus aktivieren. Und meine Lieblingsmenschen weiterhin dazu animieren, am Frühstückstisch die Zeitung aufzuschlagen anstatt das Handy zu zücken. So früh am Morgen ist das Handy für mich einfach tabu.

Mit dem früheren Aktivieren des Nachtmodus’ geht das nächste Vorhaben einher: Die 20 Minuten vor dem Schlafen nur für mich reservieren. Um alle Ideen aufzuschreiben, die mir durch den Kopf gehen, ja vielleicht wie zu Teenager-Zeiten wieder ein Tagebuch zu führen, um Gedanken zu Ende zu denken, bevor sie mir den Schlaf rauben, um den Tag zu verarbeiten und alles Erlebte ad acta zu legen. 20 Minuten nur für mich. 

Aufs Minimum reduzieren

Mehr Organisation. Und damit meine ich nicht, Termine oder Deadlines besser einzuhalten, sorgsam Kalender zu führen, sondern meine „Fundstücke“, Ideenanstöße sowie Inspirationen zu sammeln und abzuspeichern. Mein aktueller Favorit: getpocket. Ein tolles Tool für Google Chrome, um Links zu taggen und im eigenen Konto abzulegen. Ein wahres Wundermittel für einen kreativen Schub, wenn im Kopf gerade Leere herrscht. 

Weil als Student das Geld leider nicht immer so fließt wie man es sich wünscht, ist das Leben definitiv einfacher, wenn man den Überblick behält. In der App „Money Journal“ können wir das Monatsbudget festlegen und alle Ausgaben, die wir tätigen, eintragen – ja, das mag nervig sein, aber wirklich sinnvoll. Zieht es einen Monat lang konsequent durch, und ihr wisst: wöchentliches Lebensmittel-Shopping ist definitiv sparsamer als tägliche Lustkäufe.

Ausmisten, und zwar regelmäßig. Wofür braucht ihr noch den dritten grauen Hoody, der in eurem Kleiderschrank kläglich auf seinen Einsatz wartet? Und warum ein Glas-Sortiment von über 100 Gläsern, die Oma, Schwester, Papa und Tanten „gespendet“ haben. So viele WG-Parties macht man dann auch wieder nicht. Alles, was länger als einen Monat ungenutzt herumsteht – weg damit! Stellt euch auf einen Studentenflohmarkt, da ist die Standmiete meist kostenlos, verbratet eure Kleidung auf Kleiderkreisel oder Mädchenflohmarkt, Haushaltskrams bei ebay oder shpock. Und, wenn ihr wie ich alles so schnell wie möglich loswerden und in bares Geld umwandeln wollt: Bringt eure Sachen beim nächsten Secondhand-Shop vorbei. Denkt doch nur an euren nächsten Umzug, da wollt ihr sicherlich keine 100 Kisten schleppen. Lebt nach dem Motto, wie es Prinz Pi bereits sagte: „Reduziere dich auf dein Minimum.”

Einfach machen 

Ihr habt schlechte Laune, wenn ihr nach Hause kommt? Seht vor lauter Abgaben kein Ende mehr? Dann macht ihr eine Sache gehörig falsch. Euer Leben kann nicht nur aus Uni bestehen, ihr habt schließlich noch ein Privatleben – also lebt dieses auch. Legt gezielt Pausen ein, nehmt euch bewusst Abende frei, um feiern zu gehen, macht Sport oder geht mit einem guten Freund Kaffee trinken. Und, wenn ihr gerade zu krank seid, um schwimmen zu gehen, zu faul, um in die Sportklamotten zu hüpfen, oder die Außentemperatur zu niedrig ist, um einen langen Winterspaziergang um den See zu unternehmen, reicht auch manchmal schon einer kleiner Nacht-Spaziergang um den Block. Der Sinn, den Kopf durchpusten zu lassen, frische Luft zu schnappen und einfach mal über den Laptop-Bildschirm oder das Skript hinauszuschauen, geht dabei ja nicht verloren. Und nein, es ist keine verlorene Zeit, sondern eher eine Motivation, eure To-Do’s produktiver abzuarbeiten und schneller fertig zu werden.

„Ja mach doch“ – Eine Floskel, die im Alltag schnell gesagt ist, die man sich im Leben aber wirklich zu Herzen nehmen sollte. Einfach machen. Nicht über die möglichen Konsequenzen nachdenken, was passieren könnte und wird, weder vom Professor noch von Freunden entmutigen lassen – direkt loslegen. Selbst, wenn man dabei über die eigenen Beine stolpert: Man hat’s probiert und, ganz wichtig: einfach gemacht. 

Die Spontanität nicht verlieren

Unabhängig davon, was in der Uni, in der Liebe, beim Arbeiten passiert: spontan bleiben. Dinge tun, die Menschen mit großem Verstand, Zuverlässigkeit und Risiko-Bewusstsein wohl eher unterlassen, oder zu sehr durchdenken würden. Spontan doch noch zum nächsten Club weiterziehen, die eine Jacke kaufen, die man sich eigentlich gar nicht leisten kann, aber soo sehr braucht (an dieser Stelle darf man das Tagesbudget und die Money-App dann auch mal kurz vergessen), die Hausarbeit auf den allerletzten Drücker schreiben, weil die Inspiration sowie der Schreibfluss vorher fehlten – tja, was soll man da auch machen. Stundenlang mit den Lieblingsmenschen auf dem Balkon sitzen, quatschen und die Zeit vergessen. Und am nächsten Tag die Vorlesung verschlafen. Wirklich schade, da hätte der Wecker auch mal lauter klingeln können.

Denn diese Dinge sind es doch, an dieser Stelle werde ich mal sentimental, an die wir uns vermutlich später erinnern. Beziehungsweise sind es genau diese Erlebnisse, die mir von meinen vergangenen drei Studienjahren im Gedächtnis geblieben sind. Spontan sein, das Leben genießen – und dann klappt das schon. Irgendwie. 

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