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Warum Kindheitsfreunde so besonders sind

In der Unizeit trifft man oft viele Menschen, mit denen man eine unvergessliche Zeit verbringt. Doch wie viel Freundschaft bleibt nach dem Abschluss übrig? Und sind unsere wahren Freunde nicht vielleicht die, die wir schon seit Ewigkeiten kennen? Unsere Community-Autorin Lisa hat einen Text über Freundschaft geschrieben.

 

Freunde auf Zeit?

WG-Partys  unvergesslich. Semesterferien  unvergesslich. Manch eine Uniklausur  unvergesslich. Doch wie sieht es eigentlich mit den Kommilitonen aus? Sind die auch unvergesslich?

Wir waren ein eingeschworenes Team, zwei Jahre lang. Und dann ging plötzlich fast jeder seinen eigenen Weg  bis auf eine, die blieb. Hunderte Kilometer zwischen uns können uns nichts anhaben. Stimmt er wirklich dieser scheinbar abgedroschene Spruch: Es kommen viele Menschen in dein Leben, aber nur die wenigstens hinterlassen Fußspuren“? Anscheinend.

Eine bleibt

Eine Bierflasche in der Hand. Lachend mit einem Grüppchen in der Küche stehend ( hier ist ja der nicht mehr ganz so geheime Geheimtipp auf jeder WG-Party). Jeder quatscht mit jedem und man hat das Gefühl dazuzugehören. Das tut man auch – aber bei vielen eben nur ein Semester lang; ein Symptom, das bereits nach der Abizeit angefangen hat, langsam seine Kreise zu ziehen. Aus einer festen Crew, die man immer um sich hatte, ist eine geblieben – meine beste Freundin und die kenne ich schon seit 22 Jahren. Die anderen? Aus den Augen, aus dem Sinn. Scheinbar schweißen unendlich viele Stunden, in denen gemeinsam über Aufgaben gegrübelt wurde, in denen Zettelchen geschrieben wurden (ja ich zähle zu der Generation smartphonefreie Schulzeit), in denen man gemeinsam erste Lieben durchgemacht hat und jede freie Stunde zusammen verbracht hat. Unterschiedliche Städte, in denen man sich hätte besuchen können? Sah anscheinend nur ich als Vorteil.

Alles neu und aufregend

Während des Bachelors und Masters war das anders. Man wurde aus verschiedenen Städten zusammengewürfelt  mit vielen Menschen, die ich hier kennengelernt habe, wäre ich vermutlich außerhalb der Uni nie ins Gespräch gekommen. Die Unizeit ist einfach eine wunderbare Zeit. Man lernt so viele Leute kennen und genießt mit ihnen vor allem eines: eine wunderbare Zeit. Gemeinsames Kochen, endloses Quatschen auf dem Balkon mit einem Glas Wein, Bier – oder gerne mal beidem  all das erlebt man ganz intensiv im Studium. Doch auch wieder nur für eine bestimmte Zeit. Anscheinend.

Das sind alles Phasen im Leben und oftmals ist es hart, wenn man plötzlich keinen Kontakt mit Menschen hat, mit denen man viel Zeit verbracht hat. Was ich dabei besonders gemerkt habe? Die Freunde, bei denen 1.000 Kilometer zwischen einem liegen und  sich dennoch nichts ändert, nicht nur dank Whatsapp und Telefon – diesen Freunden würde ich sogar eine Brieftaube schicken. Ich weiß, dass ich mich immer auf sie verlassen kann und sie nicht nur eine Phase in meinem Leben sind, sondern all die unterschiedlichen Abschnitte mitmachen. Ist so – zum Glück!

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