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Maisha-Maureen Auma: „Rassismus hat übrigens nichts mit der Hautfarbe zu tun“

In einer rassistischen Welt gilt: Je heller die Haut, desto besser. Colorism schürt auch in Schwarzen Communitys Konkurrenz, sagt Wissenschaftlerin Maisha-Maureen Auma. Ein Interview

Eine Debatte über Colorism bewegt die Schwarze Community in Deutschland. Es geht um Privilegien und verinnerlichten Rassismus unter Menschen, die selbst von Rassismus betroffen sind. Sieben Schwarze Frauen, darunter die Journalistin Alice Hasters und die Moderatorin Aminata Belli, zogen ihre Nominierung für den 25 Frauen Award zurück. Ihr Vorwurf: Colorism. Die Auswahl Schwarzer Frauen für den Preis sei nicht divers genug. Was ist Colorism? Das fragen wir die Erziehungswissenschaftlerin Maisha-Maureen Auma. Sie lehrt im Bereich Diversity Studies und ist Mitglied beim kulturpolitischen Forum Generation Adefra für Schwarze Frauen in Deutschland.

Das Interview hat Philipp Awounou für ZEIT Campus Online geführt. Wir freuen uns, das Interview veröffentlichen zu dürfen.

Frau Auma, seit dem Mord an George Floyd wird auch in Deutschland viel über Rassismus diskutiert. Innerhalb der Schwarzen* Community drehen sich viele Gespräche aber gerade um ein anderes Problem: Colorism. Was ist Colorism? 

Maisha-Maureen Auma: „Colorism ist eine rassistisch geprägte Körperpolitik. Sie bewertet Körper gemessen an einer erfundenen, idealisierten und durchgesetzten weißen* Norm und platziert sie in einer Hierarchie. Entlang dieser weißzentrischen Ästhetik werden Schwarze Körper täglich als Abweichung positioniert und betrachtet.“

Was bedeutet das?

„Colorism wirkt als ein Wertesystem, in dem Hellsein höher bewertet und gesellschaftlich belohnt wird. Helle Hautschattierung gilt als wünschenswert und schön. Eine dunkle Schattierung gilt als hässlich. Paradox ist, dass weiße Menschen, die in der Regel helle Hautschattierungen haben, permanent damit beschäftigt zu sein scheinen, ihre Haut im Winter mit Bronzer oder im Solarium dunkler zu machen und im Sommer sich ,dunkler‘ sonnen. Es ist also nicht widerspruchsfrei, aber sehr wirksam. Das ist schon skurril.“ 

Viele Menschen würden Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe als Rassismus bezeichnen. Warum sprechen Sie von Colorism?

„Es ist mir wichtig, gleich am Ausgangspunkt unseres Gesprächs deutlich zu machen, dass Colorism ohne rassistische Einteilung keinen Sinn ergibt. Sie hat die Funktion, die Ungleichverteilung von Ressourcen zu sichern und zu rechtfertigen. Körper, die als Schwarz markiert waren, wurden aus als weiß definierten Räumen ferngehalten. Sie wurden bestraft, wenn sie weiße Räume betraten. Es gibt diese furchtbaren historischen Schilder ,Nur für Arier/Nur für Weiße‘. Dadurch wurden Berufsgruppen exklusiv für Weiße reserviert, die besseren Wohnorte, Lebensmittelgeschäfte, Transportmittel und so weiter wurden Weißen vorbehalten. Man könnte sagen: Rassismus ist die größere Ordnung und Colorism ein Subsystem oder eine bedeutende Technik der rassistischen Ordnung. Rassismus hat übrigens nichts mit der Hautfarbe zu tun.“

Warum nicht?

Rassismus ist ein Ausbeutungssystem, erfunden von weißen Menschen, um gewaltvoll Ressourcen horten zu können, ohne dabei ihr Gefühl der moralischen Erhabenheit und Vernunftbegabung verlieren zu müssen. Weiße Menschen und Körper wurden mit einem Set von positiven Eigenschaften versehen. Zum Beispiel: unschuldig, fortschrittlich, moralisch, fair, vernunftbegabt. Schwarze Menschen und Körper wurden mit einem Set von negativen Eigenschaften versehen, wie etwa: kriminell, faul, emotional. Pigmentierung wurde dadurch zu einer folgenreichen Unterscheidungskategorie aufgeladen.“

Sie haben Colorism als Subsystem beschrieben. Wozu dient dieses Subsystem?

„Colorism ist eine wirksame Technik, um den Grund für die hartnäckige Ungleichbehandlung und Ungleichverteilung von Macht, Einfluss und Ressourcen zu verdecken. Colorism verlegt den Grund der rassistischen Unterscheidung und Hierarchisierung in den Bereich der Biologie. Wenn Rassismus darin begründet liegt, wie ich als Schwarze Frau aussehe, dann entlastet das Weiße Menschen. Sie haben mich ja nicht gemacht! Die ,Natur‘ hat mich gemacht. Gegen die Natur kann Mensch ja nichts machen. Es gibt übrigens einen globalen wirkenden Colorismus.“

Wie sieht der aus?

„Überall, wo man hingeht, wird Weißsein zentriert. Wir finden Cremes zur Hautaufhellung in Indien, in Südostasien, an sehr vielen Orten, in denen People of Color* leben. Auf der anderen Seite legen sich weiße Menschen in die Sonne, um dunkler zu werden. Wie gesagt: Es ist paradox.“

Die aktuelle Debatte wurde ausgelöst durch einen Instagram-Post der Schwarzen Aktivistin Aaliyah Bah-Traoré. Sie kritisierte, dass dark-skinned Frauen, also Schwarze Frauen mit eher dunkler Haut, in der deutschen Öffentlichkeit unterrepräsentiert seien und dass Schwarzes Leben sehr einseitig dargestellt werde. Bah-Traoré richtete sich damit nicht an die weiße Mehrheitsgesellschaft, sondern an die light-skinned Community. Ihre Kritik ist nicht neu. Warum hatte sie diesmal so eine große Wirkung?

„Ich sehe da zwei Dimensionen: Erst mal ist das Thema Rassismus in all seinen Facetten gerade extrem präsent – durch die Tötung von George Floyd, aber vielleicht noch wesentlicher durch die kontinuierliche Schwarze, queerfeministische Gerechtigkeitsarbeit der Black-Lives-Matter-Bewegung. Zum anderen hängt die gegenwärtige Diskussion mit der Normalisierung von anti-Schwarzer Dehumanisierung zusammen. Diese hitzig geführten Kontroversen kommen nicht aus dem Nichts. Sie sind ein Ausdruck schmerzhafter individueller und kollektiver Auseinandersetzungen. Wir werden als Schwarze Menschen bereits als kleine Kinder in eine zutiefst hasserfüllte Praxis verstrickt. Wir können uns in einer rassistisch verfassten Gesellschaft gar nicht aussuchen, ob wir uns an Colorism beteiligen wollen oder nicht. Sie überfällt uns. Wir sind täglich mit ihr konfrontiert.“

Können Sie dafür ein Beispiel nennen?

Kinder- und Jugendbücher zum Beispiel normalisieren Colorism und Anti-Blackness. Bei ,Pippi Langstrumpf in Taka-Tuka-Land‘ werfen sich die Schwarzen Kinder auf den Boden vor Pippi. Sie glauben, dass weiße Haut viel feiner ist als jede andere Haut. Das ist noch ein harmloses Beispiel. Wir werden als Kinder bereits daran gewöhnt, dass unserem Aussehen mit Geringschätzung begegnet wird, dass wir devalued werden. Dann schürt Colorism als rassistische Körperpolitik Konkurrenz zwischen uns. Wer gilt als schön? Wer überlebt, wer steigt auf? Die Erziehungsbotschaften lauten: ,Krieg bloß hellere Kinder, damit sie es nicht so schwer haben.‘ Lagen über Lagen von Hass. Es ist unentrinnbar. Trotzdem versuchen wir täglich von Neuem, Schwarzem Leben einen konstruktiven Raum zu geben. Übrigens, wo ich Aaliyah Bah-Traoré komplett zustimme, ist, dass die Diversität von Schwarzsein nicht einmal annähernd medial repräsentiert wird.“

Können Sie ein Beispiel nennen?

„Ich kann mich an die Kontroverse erinnern, als eine Biografie von Harriet Tubman (US-amerikanische Aktivistin, die versklavte Menschen, die entkommen waren, in die Freiheit begleitete, Anm. d. Red.) verfilmt werden sollte und eine light-skinned Sister, die in nichts wie Harriet Tubman aussah, die Hauptrolle bekommen sollte. Das macht nur Sinn innerhalb einer zutiefst rassistisch geprägten Logik.“

In den USA gibt es Studien, die zeigen light-skinned Blacks, also Schwarze Menschen mit eher heller Haut, werden gegenüber dark-skinned Blacks, Schwarzen mit eher dunkler Haut, als intelligenter wahrgenommen. Sie werden teilweise bevorzugt bei der Jobsuche, im Justizsystem, in Medien und Politik. Wie ist das in Deutschland?

„Wir wissen es leider nicht genau. Es gibt keine Black Studies, keinen Wissenschaftsansatz in Deutschland, der über die Ressourcen verfügt, um Anti-Blackness und Colorism detailliert zu erforschen, deshalb gibt es auch kaum Studien dazu. Rassismusforschung wird jetzt erst etabliert.“

Wie würden Sie das Privileg, als Schwarzer Mensch hellere Haut zu haben, beschreiben?

„Light-skinned-Sein ist eine Art gepuffertes Schwarzsein. Der Kampf mit anti-Schwarzem Rassismus ist dennoch da. Er wird aber etwas gepuffert. Das betrifft jedoch nur eine Dimension des Seins. Stuart Hall zählt hier auch andere Arten von ,Puffer‘ auf, darunter beispielsweise sozioökonomische Ressourcen, die ,richtige Adresse‘ oder heteronormativ performieren zu können. Es gibt also zahlreiche Puffer, die miteinander agieren.“

Hängt dieser Puffer nur von der Hautschattierung ab?

„Nicht in allen Elementen, da gehören immer unterschiedliche Intersektionen zu der jeweiligen Realität einer dark-skinned Person. Ich selbst bin dark-skinned, aber ich bin zugleich eine körperlich große Person. Ich bin able-bodied und habe inzwischen bildungsbürgerliche Elemente in meiner Biografie. Dadurch bin ich dem Armuts- oder Gesundheitsrisiko vieler Schwarzer Personen nicht unmittelbar ausgesetzt.“

Wie sieht Colorism im Alltag aus?

„Colorism wirkt vielschichtig. Die Default-Einstellung von Infrarotsensoren an Seifenspendern oder Wasserhähnen ist weißnormiert. Sie erkennt weiße Haut automatisch als menschliche Haut. Es gibt Vorwürfe, dass Snapchat ein ähnliches Problem hat. Ihre Programmierung erkennt helle Haut als menschlich. Dunkle Haut wird regelmäßig von Filtern nicht als Bestandteil eines menschlichen Körpers anerkannt. Die Beispiele sind endlos. Vieles erzählt die gleiche Geschichte: ,Helle Haut gleich vollständige Menschen.‘ Die Botschaft darin ist sehr subtil: Diese Räume sind nicht für ,uns‘ gemacht. Einige sagen, das System ist gegen uns gebaut. Ich hielt das früher für übertrieben, inzwischen bin ich nicht mehr so sicher. Das scheint doch die gewollte Funktionsweise des Systems zu sein, hierarchisch zu positionieren, zu marginalisieren und auszuschließen.“

Welche Folgen hat das?

„Wir werden an eine permanente Kommentierung unseres Erscheinungsbildes gewöhnt. Das alles verhindert, dass ich ein positives Verhältnis zu mir selbst und zu meinem Körper aufbauen kann. Wenn ich nicht als vollständig menschlich anerkannt werde, greift das in meine Fähigkeit, mich schön zu finden und einen positiven Selbst- und Weltbezug aufzubauen.“

Colorism, dark-skinned, light-skinned – das sind alles englische Begriffe. Warum gibt es keine deutschen, die wir verwenden können?

„Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es fehlen die Ressourcen für Wissenschaftsansätze, die fundiertes Wissen zu Anti-Blackness, anti-Schwarzen Formen der Dehumanisierung und Rassismuskritik produzieren. In Deutschland mussten wir zudem das Tabu, Rassismus zu benennen, überwinden. Wir brauchen dringend eine Sprache, um eine anerkennende Beziehung zu unserem Körper aufbauen zu können. Solange wir nichts haben, müssen wir weiterhin englische Begriffe nutzen.“

Die Bezeichnungen light-skinned und dark-skinned spielen eine Schlüsselrolle im Diskurs. Wo verläuft die Grenze zwischen den Favorisierten und den Benachteiligten?

„Es gibt keine Grenze (lacht). Ob man als light-skinned oder dark-skinned gilt, hängt oftmals vom Kontext ab. Außerdem: Sich diesen Logiken zu unterwerfen, schadet uns innerhalb der Schwarzen Community. Ich will dieser durch Kolonialität geprägten Logik keinen großen Raum in meinem Leben geben. Ich entziehe mich, dekolonial, der Logik dort, wo ich sie entdecke, und ansonsten leiste ich gemeinsam mit anderen Trauerarbeit. Über Colorism zu sprechen ist nämlich maßgeblich Trauerarbeit. Wir bearbeiten Wunden, die sehr tief sitzen. Ich betrauere mit anderen Schwarzen Menschen, dass ich mich überhaupt in diesem toxischen Rahmen betrachten muss. Und dass ich nur zu diesen Bedingungen ein Selbstverhältnis und ein positives Verhältnis zu meinem Körper aufbauen kann.“

Also braucht es diese Unterscheidung nicht?

„Wir können nicht über uns reden, wenn wir unsere Unterschiede nicht benennen können. Wir müssen sie benennen können. Wir müssen über light-skinned und dark-skinned und alle anderen Diversitäten sprechen können. Wir brauchen dafür sichere Räume. Denn in unserem Streit bestätigen wir eher die Trennungslinien und zentrieren erneut die weißnormierte Sicht auf uns.“

Viele light-skinned Personen zeigen nun ähnliche Abwehrreflexe wie weiße Menschen in der Rassismusdebatte: Fällt es ihnen schwer, ihr light skin privilege anzuerkennen? 

„Das ist nicht ein Light-skin-Problem, sondern ein Privilegiertenproblem. Dort, wo ich privilegiert bin, zum Beispiel als Person ohne Handicap, reagiere ich genauso unkonstruktiv. Hinter beiden Privilegienverhältnissen steckt dieselbe Logik: Wir alle werden daran gewöhnt, Barrieren, die uns nicht betreffen, zu übersehen und zu minimieren. Wenn das angeprangert wird, kommt es meist, auch bei mir, erst mal zu problematischen Abwehrreaktionen.“

Schadet Colorism und die dazugehörige Debatte dem gemeinsamen Kampf der Community gegen Rassismus?

„An guten Tagen wenden wir uns einander zu. An schlechten Tagen streiten wir uns. Für beides muss es Raum geben. Die Gefahr ist, dass wir uns zerstreiten und kleinteilig gegeneinander vorgehen. Das ist genau die Logik, die in der Ordnung angelegt ist: dass wir so mit unseren einzelnen Schattierungen beschäftigt sind, dass wir überhaupt nicht weiterkommen in dem Abbau von Anti-Schwarzen-Rassismus. Wir müssen uns streiten, das gehört zum Leben. Wir müssen lernen, uns konstruktiv und auch solidarisch zu streiten.“

Für viele weiße Menschen scheint das Thema dagegen nahezu unsichtbar zu sein. Woran liegt das?

„Viele weiße Menschen sagen wohlmeinend: Ich sehe gar nicht, dass du Schwarz bist. Ich finde, etwas weniger Anerkennendes gibt es gar nicht. Total skurril. Es heißt faktisch, du siehst meine vollständige Realität als Mensch nicht. Genauso wie die Bewegungssensoren und Filter meine dunkle Hautschattierung nicht erkennen können, oder wie? Es wird geleugnet, dass Unterschiede bestehen, aber gleichzeitig sind wir kein Teil der Norm, also irgendwer stellt weiterhin die Unterschiede her.“

Wie kann man Colorism überwinden?

„Kinder müssen die Erfahrung machen, aktiv handelnd vorzukommen: Muhammad Ali beschrieb einmal in einer Lebensbiografie: Der Busfahrer ist weiß, der Apotheker ist weiß, der Zahnarzt ist weiß. Was machen eigentlich Schwarze Menschen? Schwarze Kinder werden von Anfang an daran gewöhnt, dass sie nicht vorkommen. Ich nenne das kulturelle Gewalt. Kinder brauchen Spiegel und Fenster. Es gibt kaum Spiegel für dark-skinned Menschen. Die Fensterfunktion ermöglicht uns Einblicke in Erfahrungen, die wir nicht machen, die Erfahrungen mit anderen Barrieren, als ich kenne. Durch Fenstererfahrungen lernen wir Diversität. Wir lernen aber auch zugleich, und das ist vielleicht viel wichtiger, Empathie.“

Begriffsdefinitionen

Schwarz: Schwarz ist eine Selbstbezeichnung. Bei dem Begriff geht es nicht um die Beschreibung einer tatsächlichen Hautfarbe, sondern um eine politische Kategorie. Um dies zu betonen, schreiben viele Autor*innen Schwarz auch als Adjektiv groß.

Weiß: Ebenso wie schwarz beschreibt weiß keine messbare Hautpigmentierung, sondern eine soziale Zugehörigkeit. Gemeint ist: ein Mensch, der aufgrund seines Aussehens im Alltag eher keine Rassismuserfahrungen macht. Wer als weiß zählt, ist nicht streng definiert, sondern kontextabhängig. Um Missverständnisse zu vermeiden, schreiben manche Menschen weiß kursiv oder groß. Das soll verdeutlichen, dass es sich nicht um eine reine Beschreibung von Äußerlichkeiten handelt.

Of Color: Der Zusatz of Color meint ebenfalls keine Hautfarbe im biologischen Sinn, sondern ist ein Sammelbegriff von und für Menschen mit Rassismuserfahrungen aufgrund ihrer vermeintlichen Hautfarbe. Er kommt aus dem angloamerikanischen Raum; im deutschsprachigen Raum übernehmen ihn einige mangels treffender Übersetzungen wörtlich. Verwendung findet er vor allem in der Wissenschaft und unter politisch aktiven Menschen. Gängig ist auch die Abkürzung PoC für People of Color, ausgesprochen [pi:-əʊ-si:].

„Race“: In den USA ist race ein üblicher Begriff. Gemeint ist aber nicht eine biologische Kategorie (es gibt keine menschlichen Rassen), sondern ein gesellschaftlich ausgehandelter, relativ flexibler Begriff für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Da es diesen Bedeutungszusammenhang im Deutschen nicht gibt, ist der Begriff manchmal ohne Übersetzung zu lesen. Je nach Kontext kann man auch von Hautfarbe, Herkunft oder Ethnizität sprechen.

Maisha-Maureen Auma

Prof. Dr. Maisha-Maureen Auma ist Professorin für Kindheit und Differenz (Diversity Studies) an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Seit 2014 ist sie Gastprofessorin an der Humboldt-Universität zu Berlin am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien. Zudem ist sie seit 1993 Mitglied bei der Schwarzen feministischen Selbstorganisation Generation Adefra für Schwarze Frauen in Deutschland und bei der Fachgruppe „Diversifying Matters“.

Prof. Dr. Maisha-Maureen Auma © privat

Der Originaltext von Philipp Awounou ist bei unserer Kooperationspartnerin Zeit Campus Online erschienen. Hier könnt ihr Zeit Campus auf Facebook folgen.

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