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Stopp! Warum sich Chefs dringend mehr Auszeiten nehmen müssen

Der anstehende Jahreswechsel: die perfekte Gelegenheit für eine Auszeit. Doch gerade Selbstständige und Führungskräfte glauben, sie könnten kein Sabbatical machen. Dabei ist es eure Verpflichtung, auch mal egoistisch zu sein!

 

Nur der Chef muss bleiben?

In vielen Branchen ist es mittlerweile üblich: die Mitarbeiter nehmen eine Auszeit, um noch ein Masterstudium zu machen, um die Welt zu segeln oder Zeit mit der Familie zu verbringen – super. Häufig beschränkt sich diese Option aber eben nur auf die Mitarbeiter, zumindest in den Köpfen der Führungskräfte und Selbstständigen. Schließlich sind sie unentbehrlich, müssen die Geschäfte leiten und können das Team nicht dessen Schicksal überlassen. Oh doch, das müssen sie sogar! Auch ein Vorgesetzter braucht mal neue Erlebnisse oder einen frischen Kopf.

Keinen Grund, es nicht zu tun

Nennt uns einen triftigen Grund, warum ihr das nicht machen solltet – es gibt keinen. Wenn die Chefin meint, sie müsse sechs Wochen nach Indien zum Meditieren gehen, Bitteschön. Wenn der Chef der Meinung ist, er müsse für zwei Monate Amerika erkunden, dann sollte er das unbedingt machen. Wenn die Selbstständige meint, ihr würde ein Segeltörn guttun, dann los. Es geht – trotz der vielen Verpflichtungen als Unternehmer, dem vollen Terminkalender und der Verantwortung für die Mitarbeiter. Unseres Erachtens nach sogar gerade deswegen. Wir sind überzeugt: Auch ein Chef darf, ist so gar verpflichtet, seine Auszeiten selbst zu bestimmen – wo soll er denn sonst seine Motivation und Kraft herziehen?

Routine: der Killer fürs Frühwarnsystem

Es ist ja sehr löblich, wenn ihr in eurem Job, genau das tut, weshalb ihr überhaupt als Selbstständige oder Führungskraft angetreten seid – nämlich mit Lust und Leidenschaft am Unternehmen zu arbeiten.
Aber gerade, wenn das Unternehmen floriert und wächst, kann es schon mal vorkommen, dass sich auch Chefs wie im Hamsterrad fühlen. Dass ihr nur noch Routinearbeiten im Unternehmen erledigt, anstatt eurer eigentlichen Aufgabe nachkommt. Und dann geht es mit dem Unternehmen bergab – weil ihr während all den Routinearbeiten weder Chancen noch Risiken erkennt. 
Fatal für euch selbst und die Firma, wenn so viel Verantwortung auf euren Schultern lastet.

Der Laden läuft trotzdem

Um dem zu entgehen, hat Jochen selbst solch ein Sabbatical genommen. Wir hatten zehn Jahre zuvor gemeinsam unsere Firma aufgebaut und die komplette Zeit hart gearbeitet. Irgendwann hatte er einfach genug, seine Akku-Reserven waren aufgebraucht. Also Zeit für einen Tapetenwechsel! Er reiste für sechs Wochen nach Südamerika, um seiner Leidenschaft dem Polospielen nachzukommen. Eine super Zeit, die er nicht missen möchte. Er kam zurück mit einem freien Kopf, neuen Eindrücken und einem neuen offenen Blick auf den Alltag. Und neuen tollen Ideen.

Klar musste auch er merken, dass der Abstand zum Unternehmen, der länger als ein gewöhnlicher Urlaub war, einem Chef nicht leicht fällt. Er musste erst einmal lernen loszulassen und sich ersetzbar zu machen. Die Zügel aus der Hand zu geben und nicht alles kontrollieren zu wollen. Nach anfänglichen E-Mail-Checks und Anrufen durfte er feststellen: Der Laden läuft auch ohne ihn. 

Euch überflüssig machen

Die Frage, die ihr euch jetzt wahrscheinlich stellt: Was kann eine Führungskraft tun, um sich soweit überflüssig zu machen, dass das Unternehmen auch mal eine Zeit lang auf ihn verzichten kann, sodass er eine Auszeit nehmen kann und wieder seiner eigentlichen Arbeit nachgehen kann?

Wir sind uns sicher: Es braucht lediglich eine wohl überlegte organisatorische Umsetzung, damit das Unternehmen auch in Abwesenheit der Verantwortlichen stabil läuft: Welche Aufgaben können delegiert werden? Und an wen? Und wenn es den passenden Mitarbeiter dafür noch nicht gibt, ist genügend Geld da, um einen neuen Mitarbeiter einzustellen oder die Aufgaben an Dienstleister zu geben? Und ganz wichtig: Wenn nicht genügend Geld da ist, handelt es sich dabei dann wirklich um wertschöpfende Aufgaben? Nur das wäre ein tiefer gehendes Problem. Und wenn wir ehrlich sind: In der Elternzeit geht es doch auch! In unseren Augen ist das derselbe organisatorische Aufwand.

Mehr Spaß an der Arbeit

Was wir sagen wollen: Wenn euch der Spaß an der Arbeit verloren geht, dann liegt das vermutlich daran, dass ihr euch zu viel um den Alltagskram kümmert und zu sehr in der Routine verhaftet seid. 
Um euch aus dem Hamsterrad zu befreien müsst ihr ja nicht gleich den Jakobsweg laufen oder nach Hawaii segeln. Aber schafft euch eure ganz persönlichen Freiräume, in denen ihr wieder kreativ sein, Kraft und neue Ideen tanken könnt. Das bringt nicht nur euch selbst, sondern auch euer Team und das Unternehmen weiter.

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