Ab 7. November läuft im Spartensender TNT Glitz „Ponyhof“ – eine Show mit zwei Frauen, die lustig sein soll – das wird aber auch mal Zeit!
Wir wollen mehr lustige Frauen im TV!
Während in Amerika weibliche Comedians dank Frauen wie Amy Schumer, Mindy Kaling und Tina Fey eine große Rolle spielen, bestehen in Deutschland durchaus noch Ausbaumöglichkeiten. Einen kleinen Schritt in diese Richtung macht nun der Spartensender TNT Glitz (Sendermotto bezeichnenderweise: „Wir sind pink”): Am 7. November startet eine neue Comedy-Show namens „Ponyhof” – und die Gastgeberinnen sind zwei Frauen:
Jeannine Michaelsen moderiert seit 2012 bei „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt” auf ProSieben, unter anderem hat sie von 2008 bis 2012 das Internetfernsehen „Ehrensenf” moderiert, für Vox moderierte Michaelsen im Frühjahr „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“. Nun bekommt sie mit „Ponyhof” ihre eigene Show, gemeinsam mit Annie Hoffmann, die zum Beispiel bei ProSieben die Spielshow „Crash Games” moderiert.
In der Sendung treffen sie auf prominente Gäste, unter anderem Nora Tschirner und den Dschungelcamp-Autor Micky Beisenherz.
TNT Glitz bewirbt sein neues Format so: „Im deutschen Fernsehen kommen Frauen oft nur als hübsche Accessoires zum Einsatz. Mit ‚Ponyhof‘ wollen wir damit brechen und eine Lücke in der deutschen Fernsehlandschaft schließen – ein Unterhaltungsformat mit zwei smarten, toughen Mädels, die fernab gängiger Klischees ihr Ding machen und es krachen lassen,“ lässt sich Anke Greifeneder, Senior Executive Producer Central and Eastern Europe bei Turner Broadcasting System, zitieren.
Fernab gängiger weiblicher Klischees soll die Sendung also stattfinden, aber wenn man sich vorab eine Sendung ansieht, stellt man fest, dass die gesamte Sendezeit dadurch aufgebraucht wird, dass die Moderatorinnen eben jene gängige weibliche Klischees widerlegen wollen. Zum Beispiel in der Rubrik „Desaster Dates“, für die die beiden Moderatorinnen auf Blind Dates geschickt werden; von der jeweils anderen bekommen sie ernstgemeinte Tipps aus Frauenzeitschriften („Werden Sie nicht gleich sexuell“; „Äußern Sie keine extremen Ansichten“; „Machen Sie einen psychisch stabilen Eindruck“) durch einen Knopf im Ohr souffliert und müssen diese spontan anwenden.
Oder eine fiktive Marktforschungsrunde, in der die beiden Moderatorinnen das Marktpotenzial ihrer neuen Show bei einem männlichen Publikum testen. Selbstgerechte Männer mit Plauze und Halbglatze dabei zu beobachten, wie sie ihr Chauvinisten-Vokabular abfahren, macht natürlich Spaß, besonders wenn die Sendung in Köln aufgezeichnet wird: „Also ich
würd die Braunhaarige für´n Bümschen beim Chefchen halten“.
Nun könnte man es natürlich ein bisschen dünn finden, dass außer dem ständigen Herumreiten auf und Widerlegen der Weibchen-Rolle wenig passiert, aber unterhaltsam ist das auf jeden Fall – und um etwas anderes als Unterhaltung geht es zum Beispiel Joko und Klaas ja schließlich auch nicht. Und auch Joko und Klaas waren nicht auf Anhieb zur besten Sendezeit auf ProSieben. Kann also alles noch kommen – und durch Stefan Raabs Abgang gibt es dort tatsächlich Lücken im Sendeplan, die in Zukunft gefüllt werden müssen.
Quelle: Youtube
Sechs Folgen, ab 7. November um 21 Uhr bei TNT Glitz.
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