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Wenn ihr unter 30 seid, verdient ihr schlechter als junge Menschen vor euch

Unzufrieden, überfordert und leistungsorientiert. Oder: verwöhnt, anspruchsvoll und selbstbewusst. Der Generation Y, also den Jahrgängen 1980 bis 1994, sagt man einiges nach. Jetzt stellt sich heraus, sie sind vor allem eins: schlecht bezahlt.

Ungleichheit zwischen den Generationen

Schulden, Arbeitslosigkeit, Globalisierung, demografischer Wandel und steigende Immobilienpreise wirken sich negativ auf die Gehälter und Perspektiven der jungen Generation auf der ganzen Welt aus. Noch nie war die Ungleichheit zwischen den Generationen so groß.

Das ergab eine Analyse des britischen „Guardian“ über weltweite Gehälter. Sie beruht auf Daten des LIS Datacenter, einer Forschungseinrichtung in Luxemburg, und vergleicht verschiedene Generationen in Ländern wie Australien, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und den USA.

Lieber Rentner sein als Teil der Generation Y

Das Ergebnis: Das Einkommen der Generation Y liegt heute bis zu 20 Prozent unter dem Durchschnittsgehalt des jeweiligen Landes. Vor 30 Jahren verdienten junge Erwachsene noch überdurchschnittlich.

In den vergangenen drei Jahrzehnten sind die Gehälter der Millennials in Deutschland im Vergleich zum landesweiten Durchschnitt um fünf Prozent gesunken. Deutsche Rentner haben es da weitaus besser: Die Einkünfte der 65- bis 69-Jährigen sind um fünf Prozent gestiegen und das der 70- bis 74-Jährigen ist um neun Prozent gestiegen.

Schlimmer als in Deutschland ist die Entwicklung in Italien. Hier muss die Generation Y mit einem Gehaltsrückgang von 19 Prozent leben. Nur in Australien lohnt es sich noch, ein junger Erwachsener zu sein. Dort verdienen Millennials heute mehr als 27 Prozent mehr als der nationale Durchschnitt.

Experten warnen vor schwerwiegenden Folgen

Der „Guardian“ vermutet, es ist das erste Mal, dass das Einkommen der jungen Erwachsenen – im Vergleich zum Rest der Gesellschaft – so stark gesunken ist. Das kann schwerwiegende Folgen für sozialen Zusammenhalt und Familiengründung haben, warnen Experten.

„Eine schwierige Situation für junge Menschen“, sagt Angel Gurría, Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). „Sie wurden besonders hart von der Krise 2008 getroffen und seither hat sich der Arbeitsmarkt für sie nur wenig verbessert. Das ist ein Problem, dass wir dringend angehen müssen.“

Man könne das Problem nicht einfach aussitzen, so Gurría weiter. Es würde der Gesellschaft als ganzer schaden.

Der Originaltext von Anne Lachmann ist bei unserem Kooperationspartner ze.tt erschienen. Hier könnt ihr ze.tt auf  Facebook folgen.

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