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Was tue ich hier? Anzeichen dafür, dass dein Job nicht (mehr) zu dir passt

Unzufrieden im Job? Sind wir alle mal. Aber wie merkt man, dass es mehr ist und der aktuelle Job einfach gar nicht mehr zu einem passt? Dass er dich sogar in den eigenen Fähigkeiten, Talenten und Wünschen zurückhält. Es gibt deutliche Zeichen.

Ich und mein Job passen einfach nicht mehr zusammen

Geht man morgens nur noch mit Widerwillen zur Arbeit, fühlt man sich in den kleinsten Stresssituationen schon total überfordert oder kommt es im Büro vielleicht sogar zu einer Mobbing-Situation, dann wissen wir in der Regel, was wir zu tun haben: gehen.

Viel schwieriger wird es aber, wenn die Zeichen nicht ganz so eindeutig sind und wir von Zweifeln geplagt werden, die sich noch allzu leicht wegschieben lassen – immer wieder. Denn sich wirklich auf den Gedanken einzulassen, dass der aktuelle Job nicht (mehr) zu einem passt, kann beängstigend sein. Ist ja auch klar, wenn die Konsequenz bedeutet, dass wir einen Plan, den wir vielleicht schon lange verfolgt und ausgebaut haben, über den Haufen werfen müssen.

Und genau deshalb denkt man diese Gedanken kaum zu Ende, ordnet triste Gefühle in die Schublade „miese Phase“ ein und tröstet sich mit privaten Aufgaben oder der Renovierung der Wohnung. Und ja, manchmal sind es auch nur Phasen, ein bestimmtes Projekt oder ein bestimmter Kollege, mit dem das Arbeiten einfach nur noch anstrengend ist. Aber was, wenn mehr dahinter steckt?

Hör auf die Signale

Dann gibt es die eine Variante, in der man einfach die Signale überhört, sich Freunden und Familie widmet, seine Hobbys ausbaut, das Leben im Job einfach absitzt – und sich irgendwann fragen wird: Warum zum Teufel habe ich meine Zeit nur so unsinnig vertan? Denn mal ehrlich, wir verbringen einfach zu viel Zeit bei der Arbeit, um nicht zu tun, was wir gerne mögen. Oder aber man bringt den Mut auf, um die Hinweise schon zu deuten, bevor es zum Äußersten kommt. Und das ist nicht nur für dich und deine mentale Gesundheit besser, sondern auch für deine Kollegen. Denn wer will schon mit jemandem zusammenzuarbeiten, der innerlich schon lange gekündigt hat.

Aber soweit soll es sowieso nicht kommen – denn wenn wir irgendetwas wollen sollten, dann doch, dass wir sowohl im Privaten als auch im Beruflichen ein Leben leben können, dass uns nicht nur Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit bietet, uns zu entfalten, zu entdecken, zu entwickeln – und zu zeigen, was wir können. Genau diesen Gedanken hat Liz Ryan aufgegriffen und für Forbes aufgeschrieben, welche Anzeichen es dafür gibt, dass du und dein Job einfach kein gutes Match sind. Das sind sie.

Fünf Zeichen dafür, dass dein Job nicht zu dir passt

1. Deine Meinung ist nicht gefragt

Ein Projekt steht an und du hast noch eine gute Idee zur Umsetzung, aber keine will sie hören? Du hast einen Vorschlag, wie man Strukturen zum Besseren ändern könnte oder weißt genau, welche zündende Idee das Eventkonzpt noch schlüssiger machen würde, aber kannst deine Vorschläge einfach nicht einbringen? Wer im Job ausschließlich als Handlanger oder ausführende Kraft  gesehen wird, sollte schleunigst die Beine in die Hand nehmen. Denn in jedem Job sollten deine Persönlichkeit, Kreativität und Erfahrung eine wichtige Rolle spielen.

2. Keine Challenge in Sicht

Deine täglichen Aufgaben kannst du schon im Schlaf und die größte Herausforderung, die dir in den letzten Wochen unterkam, ist drei Stunden ohne Kaffee auszukommen, weil die Maschine mal wieder kaputt gegangen ist? Und wenn dann doch mal eine neue Herausforderung am Horizont auftaucht, dann wird dein Vorschlag, diese anzunehmen jedes Mal mit „Da haben die anderen mehr Erfahrung – außerdem hast du doch mit deinen Aufgaben schon genug zu tun!“ abgeschmettert, dann ist es Zeit, um zu neuen Ufern aufzubrechen. Denn wieso sollte man Energie und Herzblut  in etwas investieren, dass einen einfach nicht weiterbringt? Auf der Stelle stehen gibt’s wirklich günstiger.

3. Nach oben ist viel Luft, aber du kommst einfach nicht weiter

Nicht selten tritt man mit seiner Jobposition länger auf der Stelle, als einem lieb ist. Geschenkt. Aber manchmal, da weiß man einfach, dass man auch mit noch so viel Ausdauer und Fleiß nicht weiterkommen wird, als vielleicht zur nächsten, geringfügigen Gehaltserhöhung im kommenden Jahr. Das kann an den Strukturen liegen, an einer Geschäftsführung, welche die hohen Positionen lieber von außen besetzt, oder einfach daran, dass dir das Unternehme aus wirtschaftlichen Gründen wirklich nicht mehr bieten kann. Wer weiß, dass der Status Quo auf lange Sicht alles ist, was man erreichen kann, sollte sich dringend nach neuen Aufgaben umsehen.

4. Ich weiß alles, was du weißt

Ein Team setzt sich bestenfalls aus ganz unterschiedlichen Charakteren mit ganz unterschiedlichen CVs zusammen, die ihre Skills zusammenschmeißen und sich so ergänzen. Geführt von einem Chef oder einer Chefin, von dem man ganz genau weiß, warum er oder sie der Chef ist: Weil man einfach noch ganz viel von ihm oder ihr lernen kann. Na klar, das ist der Idealfall. Wenn aber die Realität so aussieht, dass man bei der Arbeit beim besten Willen niemanden findet, von dem man sich noch etwas abschauen, der einem neue Skills beibringen und inspirieren kann, dann ist man ganz klar an falscher Stelle.

5. Leidenschaft? Die ist schon lange weg

Wer am Sonntag schon mit einem Grauen vor Montag aufwacht und ab Dienstag nur noch das Wochenende herbeisehnt, vielleicht sogar Bauchschmerzen hat, weil man sich bei und mit seiner Arbeit einfach unwohl fühlt, der muss etwas tun. Wirklich. Unser Körper reagiert ganz schnell auf zu viel Stress, auf Frustration und das Gefühl unglücklich zu sein. Und keine Karriereaussicht und kein Job der Welt ist es Wert, dass du dich krank machst. Nimm die Signale ernst und finde heraus, woher sie kommen. Ist es eine Momentaufnahme oder ist die Reaktion auf einen Faktor, der dich auch noch die nächsten Jahre begleiten würde (Ein Chef, ein Kunde, die Unternehmenskultur…)? Wenn die Antwort auf Letzteres weist, dann los! Weg da.

Manche Menschen leben für ihren Job, anderen machen ihn vor allem, um Geld zu verdienen. Aber ganz gleich, aus welcher Motivation heraus man seinen Job macht: Wer nur auf der Stelle tritt, sich nicht zeigen und beweisen kann, der wird über früher oder später unglücklich werden. Und dafür ist das Leben einfach viel zu kurz.

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