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Du findest keinen Job? Diese 4 falschen Glaubenssätze könnten der Grund sein

Du steckst mitten in der Jobsuche und nichts funktioniert? Nicht selten halten wir uns selbst mit falschen Glaubenssätzen von unserem Erfolg ab. Welche Sätze das sind und wie man sie überwinden kann, hat unsere Communityautorin Nina K. Roberts aufgeschrieben.

 

Wie soll ich positiv an die Jobsuche rangehen, wenn sie so schwierig ist?

Egal ob du
dich gerade aktiv auf der Jobsuche befindest oder nur über einen Karrierewechsel
nachdenkst, wir alle kennen das sorgende Gefühl wenn die Suche nach dem neuen
Job anfängt wesentlich länger zu dauern als wir es angenommen hatten. Es wird
schwierig eine positive Grundeinstellung beizubehalten, speziell da wir uns ja
für intelligente Lebewesen halten und meinen, dass unsere negative Einstellung nur
eine rein realistische Betrachtungsweise wäre. Aber ist das auch wirklich so?

Diese miesen
und selbstmanipulierenden Gedanken kommen stets heimlich und leise angekrochen.
Wir bemerken sie anfangs kaum, aber wenn sie einmal da sind, dann machen sie es sich
bequem in unseren Köpfen. Ehe wir uns versehen passen wir ihnen unbewusst
unsere Taten an, weil wir angefangen haben, an falschen Glaubenssätzen
festhalten. Unsere negativen Gedanken stehen jetzt zwischen uns und dem neuen Job,
uns und unserem Erfolg, uns und unserer Motivation.

Nicht nur
sind Personalentscheider dafür sehr empfindsam, nein, diese Einstellung macht
sich schon lange bevor es zu einem
Jobinterview kommen könnte bemerkbar. Diese negativen Kopfgespräche und Gedankengänge
bringen uns an einen Gefühls-Ort, an dem wir um uns herum plötzlich viel weniger
Möglichkeiten erkennen. Wir identifizieren weniger Chancen. Im Bereich der
Jobsuche schließen wir plötzlich mehr Vakanzen aus, bewerben uns weniger oder fangen
an, der einzelnen Bewerbung weniger Aufmerksamkeit zu schenken und rein auf
Masse zu zielen. Aber in diese Falle muss man nicht tappen!

Die 4 häufigsten negativen
Glaubenssätze zur Jobsuche –  und warum du keine Zeit an
sie verwenden solltest:

1. „Ich bin einfach zu jung, zu alt, zu dick, zu dünn, um
jemals einen neuen Job zu bekommen!“


Wir hören
und lesen in den Medien immer wieder Horrorstatistiken und –geschichten, warum
Menschen irgendwelche Jobs nicht erhalten haben. Bei der eigenen
problematischen Jobsuche kann es dann passieren, dass wir uns selbst in
irgendwelche dieser Raster stecken, die Türe sinngemäß zu machen und den
Schlüssel wegwerfen!

Also, entspanne dich! Nimm klaren Abstand von dem Gedanken, dass du nicht genug bist – du bist du und keine Statistik!

Nach über
zehn Jahren Rekrutierungsmanagement und Talentakquise kann ich dir versichern: Tolle
Unternehmen möchten motivierte Mitarbeiter und keine Statistiken oder
Durchschnitts-Deprimierte. Täglich suchen Firmen Rohdiamanten, die sich im Unternehmen
entwickeln können. Genau wie 50Plus-Arbeitnehmer, die die Firma und Teams mit
handfester Berufserfahrung bereichern und voranbringen. Da draußen ist irgendwo
genau die richtige Firma und Job für dich! Wir alle kennen Selbstzweifel, aber wir
wissen auch alle, dass diese noch NIEMANDEN auch nur einen Schritt
weitergebracht hat!

2. Meine Erfahrungen entsprechen nicht zu 100 Prozent der Stellenausschreibung!

Vor allem wir
Frauen leiden leider sehr schnell und zu sehr hohen Teilen an diesem 100-Prozent-Syndrom. Wie
eine Studie
von HP in den USA
beobachtet hat, bewirbt sich der Großteil der Frauen nur
auf Stellenanzeigen bei denen sie nahezu 100 Prozent Abgleich mit ihren Qualifikationen
sehen. Männer bewerben sich dagegen schon, wenn sie einen Abgleich von ca. 60 Prozent
sehen. Um das zu überwinden, hilft es, die Perspektive zu wechseln.
Versucht euch auch ohne Erfahrung in der Personalauswahl in den Personalentscheider
hineinzuversetzen: Was sind die Dinge, die du berücksichtigen würdest
bei der Kandidatenauswahl­? 100 Prozent Qualifikationsabgleich gehört ganz sicher
nicht dazu, oder?

Klar ist
aber, dass es eine Art
All-Inklusive-Paket ist, das den idealen Bewerber, Kandidaten und Mitarbeiter ausmacht und
nicht der reine Abgleich der Qualifikationsanforderung.  

Sei dir
also deines ganz persönlichen All-Inklusive-Pakets bewusst! Wird dieses
super Paket zu jedem Unternehmen passen? Nein, sicher nicht. Aber für einige
Unternehmen wird dein All-Inclusive-Paket genau die 100 Prozent der perfekten
Kandidatin darstellen!

3. Ich habe schon so viele Bewerbungen unerfolgreich verschickt, ich
werde niemals einen Job finden!

Mehr
Bewerbungen als angedacht schon versandt zu haben, ohne positives Feedback, ist
demotivierend und wir alle können das
nachvollziehen! Aber in unserem Zeitalter von höher, schneller, mehr, können
Bewerbungsprozesse in den Augen von Bewerbern schnell zu einer Art von Zahlenspiel werden.
Wir wollen hier aber kein Bewerbungs-Pipelinemanagement kreieren, sondern du
sollst genau den richtigen Job für dich finden, der zu dir passt und mit dem du
glücklich bist! Für jede Bewerbung, die kurz Interesse findet, landen in
Personalabteilungen mindestens fünf auf dem Absageberg. Das heißt, viele
Bewerbungen versenden kann dann sehr gut sein, wenn Qualität
immer und auch wirklich
immer vor der Quantität steht.

4. Meinem Lebenslauf fehlt bisher der rote Faden/hat
Lücken, deswegen wird mich keiner einstellen!

Wenn dein
Lebenslauf viele Wechsel, nur kurze Anstellungen, erhaltene Kündigungen, viele
vollkommen unterschiedlichen Jobs oder ähnliches aufweist, und du im Lebenslauf oder
dem Anschreiben diese Punkte nicht weiter erläutert hast, dann darfst du nicht
überrascht sein, wenn du erst garnicht zum Interview eingeladen wirst
Nein, das soll jetzt nicht künstlich hart klingen, sondern ist einfach die Wahrheit. Personaler haben,
meistens jedenfalls, keine übersinnlichen Kräfte, die sie von alleine wissen
lassen wieso und warum dein Lebenslauf so aussieht wie er aussieht, woher die
Lücken kommen und was dazu geführt haben könnte. 

Gleichzeitig haben sie keine Zeit bei der Masse an Bewerbungen, die auf eine Ausschreibung eingehen, alle Kandidaten auf Gut Glück einzuladen, um sie dann alles persönlich erklären zu lassen. Unternehmen wie
Personalentscheider wollen ehrliche und klare Mitarbeiter, die sich ihrer
selbst bewusst sind und aus Fehlern und Entscheidungen gelernt haben.

Kommentieren statt verschweigen ist
hier also klar die Devise. Steh zu ihnen, erkläre den fehlenden
roten Faden und lege dann klar den Fokus auf deine Erfolge und
persönliche Motivation – das zu bewerten ist dann Job des Personalers. Aber lasse deine negativen Gedanken keine Entscheidungen für ihn treffen, indem deine
Bewerbungsunterlagen nicht selbsterklärend sind und du schon aufgegeben hast, bevor du das Gespräch überhaupt hattest!

Macht euch die Jobsuche
nicht unnötig schwer

Das ist
alles einfacher gesagt als getan? Ja, es ist ganz klar einfacher gesagt als
getan und es ist definitiv nicht immer einfach!
Aber wir dürfen es uns selbst nicht noch unnötig schwer machen!

Wichtig ist,
dass du realisierst, dass es sich um eine Phase handelt. Eine Phase in unserem Berufsleben, die viele Menschen erleben. Phasen definieren weder uns, noch unser Leben!
Phasen gehen vorbei – das haben Phasen so an sich! Wichtig ist, wie wir mit ihnen umgehen können.

Wenn wir unsere negativen
Gedankengänge zu diesem Thema identifiziert haben, dann haben wir auch die
Möglichkeit sie sofort zu erkennen, wenn sie wieder versuchen sich
einzuschleichen, einzunisten und unsere Taten im Bewerbungsprozess zu
beeinflussen.

Frage dich
selbst immer wieder: Hält mich gerade etwas an einer erfolgreichen  Jobsuche zurück? Hält mich etwas davon zurück
alles, was ich zu bieten habe, auszuspielen?

Fokussiere dich also auf dein Ziel und vergiss in der Zwischenzeit
nicht: Du bist ein super All-Inclusive-Paket!

Dieser Artikel erschien zuerst in leicht gekürzter Version ninakroberts.de. Wir freuen uns, ihn auch hier veröffentlichen zu können.

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