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Durch ein Praktikum an einen festen Job kommen? Diese 5 Dinge helfen, das zu schaffen

Ein Praktikum kann der Einstieg in die Berufslaufbahn sein. Damit das auch wirklich klappt, gilt es allerdings einige Dinge zu beachten.

Ein gutes Praktikum bietet viele Chancen

Praktika sind ein sehr kontroverses Thema: Oft gar nicht oder unterbezahlt, wird von Praktikanten erwartet, dass sie viel arbeiten und sich darüber nicht beschweren – was okay ist, wenn die Aufgaben im Rahmen bleiben sowie tatsächlich sinnvoll sind und sich nicht zwischen Kaffee kochen und kopieren bewegen. Dann werden sie zu einer super Chance – zumindest für privilegierte Menschen, die zum Beispiel von ihren Eltern unterstützt werden können. Viele können sich ein Praktikum nämlich gar nicht leisten und das muss sich dringend ändern – von einem faireren System und daraus resultierenden Vielfalt profitieren nämlich im Endeffekt alle.

An sich haben Praktika ihren schlechten Ruf aber gar nicht verdient. Ein Praktikum kann nämlich auch eine tolle Chance sein, um sich weiterzuentwickeln und Praxiserfahrung zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und erste Schritte im Berufsleben zu setzen. Gute Praktika zeichnen sich dadurch aus, dass der Praktikant möglichst viel lernt und im besten Fall auch eine Zukunftsperspektive bei dem Unternehmen hat. In einem guten Praktikum hat man die Möglichkeit, über sich selbst hinauszuwachsen und vor allem viel von seinem Umfeld zu lernen. Als Praktikant muss man nicht perfekt sein, viel mehr bekommt man Raum sich auszuprobieren und lernt sich selbst dabei besser kennen. Ein richtig gutes Praktikum, ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Und dafür lohnt es sich dann auch, sich ordentlich ins Zeug zu legen.

Natürlich gibt es viele Praktika bei denen eine Übernahme nicht möglich ist, aber viele Stellen sind tatsächlich darauf ausgelegt, dass man danach als Werkstudent, freier oder fester Mitarbeiter bleiben kann – vorausgesetzt man überzeugt den Arbeitgeber (und der Arbeitgeber überzeugt den Praktikanten).

Laura Brothers hat für The Muse fünf Tipps zusammengestellt mit denen Praktikanten ihre Chance auf eine Festanstellung deutlich erhöhen können. Wir haben uns diese Tipps mal genauer angeschaut und unsere eigenen Erfahrungswerte ergänzt.

1. Sei immer fünf Minuten zu früh da

Dieser Tipp ist für Morgenmuffel vielleicht der schwerste, aber es lohnt sich, denn Zuspätkommen macht einfach nie einen guten Eindruck – erst Recht nicht im Praktikum. Ja, es kann sich sehr ungerecht anfühlen, dass der Kollege XY anscheinend immer zu spät kommen kann, ohne dass das ein Problem ist und man selbst aber schon Schweißausbrüche bekommt, wenn die Tram zwei Minuten länger an einer Station stehen bleibt. Aber Fakt ist: Wer pünktlich ist, zeigt Engagement. Laura Brothers empfiehlt sogar immer fünf Minuten früher da zu sein. Und auch das macht Sinn, denn mit einem kleinen Zeitpuffer kommt man gar nicht erst ins Schwitzen und gleichzeitig zeigt man, dass einem der Job und das Unternehmen wichtig sind. Wenn man eher ein Frühaufsteher ist, kann man sich sogar überlegen, noch früher da zu sein. Dann kann man in aller Ruhe ankommen und sich selbst schon einmal strukturieren.

Was für den Morgen gilt, kann man sich auch für den Feierabend merken: Wenn man nach dem Praktikum gerne übernommen werden möchte, lohnt es sich, nicht immer pünktlich um 18 Uhr den Stift fallenzulassen. Natürlich soll man nicht jeden Tag zwei Überstunden machen, aber wenn man mal etwas länger bleibt, um eine Sache noch zu Ende zu machen, zeigt auch das Einsatz. Und im besten Fall macht die Aufgabe ja auch gerne zu Ende.

2. Suche dir deine Aufgaben aktiv

Ja, es gibt Praktika, bei denen einem eigentlich nie langweilig ist. Gerade in kleinen Unternehmen und Startups sind Praktikanten oft stark eingespannt. Aber in großen Unternehmen kann es – gerade in den Sommermonaten – leicht passieren, dass man relativ schnell durch ist mit seiner To-do-Liste. Dann gilt es, sich neue Aufgaben zu suchen. Dafür muss man an Türen klopfen und Kollegen offensiv ansprechen. Aber auch das zeigt Engagement. Und außerdem, wenn man schon den ganzen Sommer im Büro verbringen muss, dann doch wenigstens so, dass man dabei möglichst viel lernt. Und gerade in kleinen Unternehmen oder in Startups kann man seinen Workload oft mitgestalten, wenn man sich traut, Vorschläge zu machen.

3. Mache einen guten Job

Wenn die Zeit im Unternehmen nach dem Praktikum nicht vorbei sein soll, muss man als Praktikant schlichtweg gute Arbeit leisten. Dazu reicht es nicht, Aufgaben nur pünktlich abzuliefern, das Ergebnis muss auch inhaltlich und formal überzeugen. Das soll nicht heißen, dass man keine Fehler machen darf – trotz allem ist man ja vor allem zum Lernen da –, aber es macht sehr viel Sinn, zum Beispiele Dokumente selber doppelt auf Fehler zu checken, bevor man diese weitergibt. So können Flüchtigkeitsfehler vermieden und eine gewissenhafte Arbeitsweise gezeigt werden. Außerdem ist es immer wichtig, zu zeigen, dass man nicht nur in den Schranken seiner eigenen Aufgaben denkt. Man sollte zeigen, dass man die Weiterentwicklung des Unternehmens mitdenkt und seine Ergebnisse immer in einen größeren Kontext einordnen können. Und gerade da wird es ja meistens spannend.

4. Lege dein Handy weg

Gerade unter Studenten, fällt es den meisten schwer, ihr Handy länger als ein paar Minuten aus den Augen zu lassen. In der Vorlesung interessiert es schließlich auch niemanden, ob man alle fünf Minuten seine Nachrichten oder den Instagram-Feed checkt. Im Büro ist das allerdings anders. Auch hier gilt: das Handy muss nicht völlig verbannt werden, aber Nachrichten beantworten sollte man am besten auf die Mittagspause verschieben. Wenn man zum Beispiel junge Mutter ist, ist es natürlich in Ordnung, sein Handy immer in Blick- bzw. Hörweite zu haben, aber man sollte trotzdem zeigen, dass man auch längere Phasen konzentriert arbeiten kann.

5. Nutze jede Möglichkeit zum Netzwerken

Laut Laura Brothers ist das der allerwichtigste Tipp für Praktikanten. Und da können wir uns eigentlich nur anschließen. Nur wenn man innerhalb des Unternehmens netzwerkt, kann man immer mehr Informationen über das Unternehmen sammeln, Kontakte knüpfen und einen guten und bleibenden Eindruck hinterlassen. Dafür muss man sich gar nicht anbiedern, viel interessanter wird man, wenn man einfach Fragen stellt, die Interesse am Gesamtkonzept signalisieren und zeigen, dass man sich viel mit dem Unternehmen und der persönlichen Weiterentwicklung auseinandergesetzt hat. Das fällt einem natürlich umso leichter, je interessierter man wirklich ist. Aber das sollte sowieso das Ziel sein, denn ein Praktikum sollte vor allem eins: einen selbst weiterbringen. Und selbst wenn das Praktikum dann nicht zu einem Job führt, kann ein gutes Netzwerk innerhalb des Unternehmens und mit Außenstehenden für die Zukunft sehr hilfreich sein.

Praktika können eine wirklich tolle Erfahrung sein, bei der man sich enorm weiterentwickeln kann. Dafür braucht es, wie bei so vielen im Leben, aber auch den Willen, sich richtig ins Zeug zu legen. Wenn man dazu bereit ist, gewinnen beide Seiten und das Praktikum kann tatsächlich der Einstieg in ein Unternehmen sein oder andere Türen öffnen.

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