Foto: Unsplash | Alia Wilhelm

Was bist du bereit, für deine Wünsche zu tun? Warum die Antwort auf diese Frage so wichtig ist

„Ich will dies, ich will das“ – Wünsche haben wir viele. Das, was zählt, ist aber nicht der Wunsch an sich, sondern die Frage: Was würden wir dafür auf uns nehmen?

Wünschen haben wir viele

Ein toller Ehemann, mindestens zwei Kinder – die man meinem Körper aber natürlich nicht ansieht – und ein eigenes Haus. Am liebsten mit Garten, gerne mitten in der Großstadt. Entspannung bekommen wir schließlich in unserem Wochenendhäuschen auf dem Land zu Genüge. Ich habe den besten Job, den ich mir vorstellen kann, und genug Zeit, mich neben meiner Familie auch um meine eigenen Hobbys und Leidenschaften zu kümmern.

Ähm jaaa. Wir alle haben Träume, wir wollen viel und greifen meist nach dem, was in weitester Ferne liegt. Dass Glück im Leben aber nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen bedeutet, dass sich das Haus nicht von alleine baut und der Körper sich leider nicht von selbst in Form hält, gerät dabei gerne in Vergessenheit. Glücklich sein heißt nämlich auch, die nötigen Strapazen und den Stress zu ertragen, um unseren persönlichen Zielen näherzukommen. Wie Mark Manson in seinem Artikel auf Quartz vorschlägt, sollten wir daher die Frage „Was will ich?“ aus unserem Wortschatz streichen, und uns stattdessen fragen:

Was sind wir bereit zu geben?

Wie hart wollen wir arbeiten, um das perfekte Haus finanzieren zu können? Inwiefern sind wir bereit, unsere eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen, um unseren Kinder ein Leben zu ermöglichen, dem es an nichts mangelt? Inwieweit wollen wir Kompromisse eingehen, um unserer Beziehung mehr Raum zu geben?

„You can’t win if you don’t play“, schreibt Mark Manson in seinem Artikel. Das trifft es auf den Punkt: Nur, wenn du die Hürden in Kauf nimmst, du beispielsweise bereit bist, für deinen Job Überstunden zu leisten, weil das eine Projekt sonst scheitert, dich regelmäßig zum Joggen motivieren kannst, um dich in deinem Körper wohlzufühlen, Streitsituationen mit deinem Partner offen austrägst und dich, auch wenn es weh tun mag, genauso mit deinen eigenen Schwächen als auch denen des Partners auseinandersetzt, bist du auf dem richtigen Weg.

Natürlich ist es einfacher, mit positiven Erlebnissen umzugehen, doch sind es die negativen, die uns stark machen und daraus lernen lassen. Hin und wieder muss sich eben angeschrien, am Job gezweifelt, Beziehungen infrage gestellt werden – einfach, um sie mehr schätzen zu lernen oder aber aus dem Weg zu räumen. Was wir aus unserem Leben machen, ist nicht bestimmt von den positiven Gefühlen und Erlebnissen, die wir uns wünschen, sondern von den schlechten Erfahrungen, die wir bereit sind, für die guten in Kauf zu nehmen.

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