2016 ist fast vorbei – Zeit sich zu fragen, was 2017 anders werden muss. In was für einer Welt wollen wir leben? Wir haben eine Auswahl unserer schönsten Longreads dazu zusammengestellt.
Oh, 2016…
Noch zwei Tage bis zum Jahreswechsel – wir finden, Zeit durchzuatmen und das Jahr schon einmal Revue passieren zu lassen. Es ist ganz schön viel passiert und um ehrlich zu sein, richtige Fans von 2016 sind wir nicht. Brexit, Trump, Aleppo, Anschläge in Frankreich, Belgien und Deutschland, Amokläufe, viel zu viele große Persönlichkeiten sind viel zu früh gestorben – häufig konnten wir dieses Jahr nur noch resigniert und traurig mit dem Kopf schütteln.
Doch gab es nicht auch Schönes in 2016? Natürlich, zum Beispiel die „25 Frauen, die unsere Welt besser machen”, die wir dieses Jahr im Juli ausgezeichnet haben. Was sie alle gemeinsam haben? Sie benennen die Missstände, sie kritisieren Ungerechtigkeiten und sie werden aktiv – und tragen damit dazu bei, dass wir für 2017 die Hoffnung noch nicht aufgegeben haben. Aber auch unsere Community und wir in der Redaktion haben einiges dazu zu sagen, was gerade falsch läuft und, wie eine bessere Welt aussehen könnte.
Der Übergang zum neuen Jahr ist die perfekte Gelegenheit, um sich die Zeit zu nehmen, sich in Ruhe mit ihren Gedanken auseinanderzusetzen. Große Ziele brauchen manchmal viele Worte. Für euch haben wir deshalb eine Liste einiger unserer schönsten Longreads zusammengestellt.
Sollten psychisch Kranke Sterbehilfe empfangen dürfen?
Eine Frage, die spaltet: Dürfen wir frei wählen, wann wir sterben wollen? Quelle: Todd Cravens | Unsplash
In diesem Jahr wurde die Sterbehilfe in Kanada erlaubt. Das Thema wird sehr kontrovers diskutiert. Dabei geht es in der Diskussion immer öfter nicht mehr nur darum, ob Sterbehilfe generell legal sein sollte, sondern, wenn ja, auch bei welchen Leiden. Unsere Redaktionsleiterin Teresa hat sich ausführlich mit der Frage beschäftigt, ob psychisch Kranke Hilfe beim Sterben in Anspruch nehmen sollten. Das Ergebnis ist ein Text der das Thema sehr sensibel von allen Seiten beleuchtet. Wie steht ihr dazu? Hier geht es zu Teresas Artikel.
AfD, Terror, Flüchtlinge: Wieso unsere Facebook-Posts nicht reichen und wir alle viel mehr bewegen müssen
Posten, und weiter. Wieso das jetzt nicht mehr reicht. Quelle: Unsplash
Als die Anschläge dieses Jahr in Brüssel passierten, saß unsere Chefredakteurin Nora gerade in einer traumhaften Finca auf Mallorca. Ihr erster Impuls: etwas bei Facebook posten. Aber dann wurde ihr klar, dass das nicht genug sein würde, ihr Post würde nichts verändern. Daraufhin schrieb sie einen wachrüttelnden Aufruf. Die wichtige Frage, die sie sich selbst und uns allen stellt: Was können wir tun, im Großen und im Kleinen? Hier geht es zu ihrem Artikel.
Warum das bedingungslose Grundeinkommen mehr ist als eine romantische Idee
Was würdest du tun, wenn du nicht mehr gezwingen wärst, zu arbeiten? Quelle: Generation Grundeinkommen | Flickr | CC by 2.0
Auch das bedingungslose Grundeinkommen wurde dieses Jahr viel diskutiert. Gegner werfen dem Konzept gerne Realitätsfremde vor. Dabei ist es ein durchaus realistisches Konzept, wir unsere Redakteurin Silvia, die immer wieder Texte darüber schreibt, wie unser Arbeitsleben besser werden kann, einleuchtend erklärt. In ihrem Text ruft sie dazu auf, das Bedingungslose Grundeinkommen endlich ernsthaft auf humanistischer und ökonomischer Ebene zu verhandeln – denn es könnte die Maßnahme sein, die verhindert, dass unsere Gesellschaft nicht noch weiter auseinandergerissen wird. Hier geht es zu ihrem Plädoyer.
Nur Geduld reicht nicht: Sind junge Männer genauso sexistisch wie ihre Väter?
Jungs, auf eurer Seite gibts noch jede Menge zu tun! Quelle: Unsplash
In Sachen Gleichberechtigung hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte vieles bewegt, am Ziel einer fairen Gesellschaft sind wir aber noch lange nicht angekommen, dabei ziehen wir doch alle am gleichen Strang, oder? Unsere Redakteurin Lisa hat sich in einem Text den viel zitierten Millennial-Männern gewidmet. Sind diese wirklich für Gleichberechtigung? Sie musste feststellen: leider nicht. Einmal mehr zeigt sich, Verhältnisse ändern sich nicht einfach so, wir müssen aktiv werden, Rollenklischees hinterfragen und gemeinsam diskutieren. Lisa fordert deshalb mehr Vorbilder, die Unternehmensstrukturen aufbrechen. Hier geht es zu ihrem Text.
„Die enthemmte Mitte“: Wir brauchen einen neuen Umgang mit der AfD
Wir müssen uns der AfD endlich klar in den Weg stellen. Quelle: Flickr – Eric Gravengaard – CC BY-ND 2.0
Das vergangene Jahr hat es trauriger Weise eindrucksvoll bewiesen: Der Rassismus ist spätestens jetzt wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen. „Das wird man ja noch sagen dürfen” ist ein Satz der symbolisch dafür steht. Und auch der erschreckende Vormarsch der AfD zeichnet ein düsteres Bild unserer Gesellschaft. Unsere Redaktionsvolontärin Helen hat sich gefragt: Was können und was müssen wir vor allem gegen den gesellschaftsfähig gewordenen Rassismus tun? Denn aus Worten werden oft Taten und aus rechter Hetze brennende Flüchtlingsheime. Hier geht es zu ihrem Kommentar.
Der lange Weg aus der häuslichen Gewalt
Wer häusliche Gewalt verstehen will, muss tief in die Geschichten eintauchen. Quelle: Clotaire Lehoux | Unsplash
Wenn man von Fällen von häuslicher Gewalt hört, neigen viele von uns dazu, zu denken, dass wir selber sicherlich nie in so eine Situation geraten würden. Als selbstbewusste, emanzipierte Frau wüsste man sich schon zu wehren – oder würde erst gar nicht in so eine Situation geraten. So einfach ist es aber eben nicht. Häusliche Gewalt kann jeder von uns zustoßen und umso wichtiger ist es deshalb, den Frauen, die in dieser Spirale gefangen sind, zuzuhören. Genau das haben unsere Kollegen von Correctiv getan. Hier geht es zu Anjas Geschichte.
Fehlgeburten sind eine schmerzhafte Erfahrung – aber auch etwas sehr Normales
Es fällt nicht immer leicht, den Blick nach vorne zu richten. Quelle: Alex Jones | Unsplash
Von wie vielen Frauen aus eurem Umfeld wisst ihr, dass sie eine Fehlgeburt hatten? Wahrscheinlich nur von sehr, sehr wenigen. Dabei sind Fehlgeburten etwas sehr Normales – was sie natürlich nicht weniger schmerzhaft macht. Trotzdem müssen wir endlich mehr darüber reden, findet unsere Community-Autorin Janni. Sie selbst hat eine Fehlgeburt erlitten und hat ihre Erfahrungen, Gefühle und Gedanken für uns aufgeschrieben. Sie hofft, dass andere Frauen so auch den Mut finden, über das Erlebte zu reden. Hier geht es zu ihrem Bericht.
Ich musste den Kontakt zu meiner Mutter abbrechen – aber es frisst mich von innen auf
Warum ich mit meiner Mutter Schluss machen musste. Quelle: Pexels
Unsere Community-Autorin Katka ist einen mutigen Schritt gegangen: Sie hat den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen. Das war notwendig, das weiß sie. Dieses Wissen lindert aber nicht den Schmerz, den die junge Frau dabei empfindet. Wie der Kontaktabbruch sie von innen aufrisst, hat sie in einem bewegenden Artikel für uns zusammengefasst, damit mehr Menschen den Mut finden über ihre Gefühle zu sprechen. Hier geht es zu ihrem Bericht.
„Unser Kind macht einsam“ – wie es sich anfühlt, Mutter eines Kita-Schrecks zu sein
Wild, unangepasst, störrisch: Manche Kinder ecken eben öfters an als andere. Quelle: Pexels
Kein Kind ist perfekt! Trotzdem liest man selten von richtigen Problemkindern. Manchmal können Eltern ihr Kind aber noch so sehr lieben, es eckt trotzdem immer an – denn nein, natürlich hat das hat nicht zwingend etwas miteinander zu tun. Die Schuld liegt in diesen Fällen nicht bei den Eltern und auch auf keinen Fall bei dem Kind. Unsere Community-Autorin Alu hat so ein Kind, einen Kita-Schreck. Sie hat in einem sehr eindringlichen Text beschrieben, wie sich das anfühlt. Es ist eine Antwort auf all diejenigen, die ihren Sohn zu schnell verurteilen, denn das ist nicht fair. Hier geht es zu ihrem Beitrag.
Warum der schnelle Erfolg als selbstständige Online-„Mompreneur“ eine Illusion ist
Als Mompreneur erfolgreich und unabhängig sein – klingt schön, doch wie gut ist das umzusetzen? Quelle: Pexels
Unsere Community-Autorin Lorelai ist wütend – und das zu recht. Sie ist Mutter, Online-Unternehmerin und Bloggerin: Mompreneur. Ihre Arbeitszeit liegt weit über 30 Stunden pro Woche. Aber ihr Verdienst liegt weit unter der Hälfte eines Teilzeitjob-Gehalts. Für uns hat sie ein sehr ehrliches Bild ihres Alltags und ihrer Frustration gezeichnet und regt damit zum Nachdenken an. Wollen wir wirklich in einer Welt leben, in der berufstätige Mütter so kämpfen müssen? Hier geht es zu ihrem Text.
Die 25 Frauen, die unsere Welt besser machen
Das sind die 25 Frauen, die unsere Welt besser machen. Quelle: EDITION F
Gemeinsam haben wir sie 2016 gewählt: Die „25 Frauen, die unsere Welt besser machen”. Wer sind sie? Woher kommen sie? Und, wie engagieren sie sich? Wir stellen alle 25 Gewinnerinnen mit einer Kurzbiografie vor. 25 Mal Inspiration für eine bessere Welt. Hier geht es zur Übersicht.
Christiane Beckmann: „Integration ist keine Einbahnstraße”
Diana Henniges und Christiane Beckmann haben Moabit hilft gegründet. Quelle: Redaktion
„Moabit hilft” ist ein Verein, der sich dafür einsetzt, dass Geflüchtete in Berlin ein neues Zuhause finden können. Gegründet haben ihn die beiden einnehmenden Frauen Diana Henniges und Christiane Beckmann. Das Powerduo, mit einem, wie sie nicht müde werden zu betonen, wahnsinnig tollen Team im Rücken, gehört zu unseren „25 Frauen, die unsere Welt besser machen”. Die beiden leisten wahnsinnig wichtige Arbeit und finden deutliche sowie kritische Worte für die Situation von Geflüchteten in Deutschland. Das Gespräch mit den beiden bewegt, macht wütend und zeigt trotzdem auf, wie es anders gehen könnte. Hier geht es zum Interview.
Alice Grindhammer baut einen Prototyp für eine bessere Welt
Eine junge Frau mit dem Traum von einer nachhaltigeren Welt: Alice Grindhammer. Quelle: Agora Collective
Wie könnte eine bessere Welt aussehen? Genau das versucht Alice Grindhammer mit ihrem Team in einer alten Lagerhalle in Neukölln herauszufinden. Auch sie findet klare Worte: Wir können nicht mehr so weitermachen. Unsere Ressourcen sind endlich. Anstatt allerdings zu resignieren, glaubt Alice einen anderen Weg. Das steckt an. Hier geht es zu dem Porträt über die Preisträgerin.
Mareike Geiling: „Die Geflüchteten leben immer noch in Heimen und die Heime sind immer noch scheiße”
Mareike Geiling von Flüchtlinge Willkommen. Quelle: Shooresh Fezoni, www.fezoni.com
Der Satz von Mareike ist bei uns hängen geblieben. Wir neigen dazu, Probleme schnell wieder zu verdrängen. Die erste Hilfewelle mit Beginn der Flüchtlingskrise 2015 war überwältigend. Bei vielen von uns ist mittlerweile aber wieder Alltag eingekehrt, die eigenen Probleme sind zurück in den Fokus gerückt. Viel schlimmer noch, es regt sich immer mehr rechter Widerstand gegen die Aufnahme von Geflüchteten. Und diese wiederum müssen weiterhin in Massenunterkünften ausharren, das ist einfach scheiße. Mareike, ebenfalls eine unserer diesjährigen „25 Frauen”, hat gemeinsam mit ihrem Partner die Initiative „Flüchtlinge Willkommen” gegründet. Wie wir alle etwas dazu beitragen können, dass sich die Situation der Geflüchteten ändert? Hier geht es zum Interview mit ihr.
Diana Doko: „Kaum jemand ist in der Lage, die Anzeichen für eine Depression zu erkennen“
Diana Doko will, dass die Themen Depression und Suizid endlich nicht mehr tabuisiert werden. Quelle: Tom Wagner
Jedes Jahr sterben in Deutschland 10.000 Menschen durch Suizid. 90 Prozent von ihnen litten an einer psychischen Erkrankung, die meisten unter einer Depression. Darüber will Diana Doko mit ihrem Verein „Freunde fürs Leben” aufklären. Sie kämpft gemeinsam mit ihrem Partner dafür, dass sich die Zahl der Suizide senkt. Mit ihrem Engagement macht sie unsere Welt besser. Nur logisch, dass sie dieses Jahr zu unseren „25 Frauen” zählt. Hier geht es zum Interview mit ihr.
Katja Urbatsch: „Dass viele Kinder aus Arbeiterfamilien nicht studieren, liegt nicht an ihnen selbst“
Katja Urbatsch: „Jedes Kind sollte sich frei entfalten können.“ Quelle: Nadine Wojcik
In unserer Gesellschaft ist Chancengleichheit immer noch nicht gegeben. Kinder aus Arbeiterfamilien haben weniger Chancen einmal zu studieren: von 100 Kindern aus diesem Umfeld studieren gerade einmal 23. Dagegen engagiert sich Katja Urbatsch mit ihrer Initiative: „Arbeiterkind.de”. Wir haben sie als eine unserer „25 Frauen, die unsere Welt besser machen” ausgezeichnet. Was kann dafür getan werden, dass die Frage der Herkunft nicht mehr entscheidend ist? Hier geht es zu dem Interview mit ihr.
Ria Rehberg: „Fast keiner weiß, wie sehr Tiere wirklich leiden!”
Ria Rehberg ist 2. Vorsitzende von Animal Equality. Quelle: flickr | Aminal Equality Germany
Ria Rehberg ist Vorsitzende des Vereins: „Animal Equality”. Sie hat ihr Leben dem Kampf gegen das Leiden der Tiere verschrieben. Dafür schreckt sie auch nicht vor Undercover-Recherchen zurück. Was in der Nutztierhaltung passiert, ist grausam. Ria Rehberg tritt für die Lebewesen ein, die sich selbst nicht wehren können. Hier geht es zum Interview mit einer unserer „25 Frauen, die die Welt besser machen”.
Aynur Boldaz-Özdemir: „Anderssein sollte als Bereicherung gesehen werden!“
Aynur Boldaz-Özdemir, eine Frau, die unsere Welt besser macht! Quelle: Forever Clean
Kann ein Unternehmen funktionieren, wenn man Mitarbeiter einstellt, die sonst keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben? Ja, das beweist Aynur Boldaz-Özdemir mit ihrem Unternehmen „Forever Clean”. In ihrem Integrationsunternehmen leistet sie Pionierarbeit, damit Ausgrenzung im Arbeitsleben endlich keinen Platz mehr findet. Sie selbst kam erst mit 18 Jahren aus der Türkei nach Deutschland, heute ist sie erfolgreiche Unternehmerin und macht unsere Welt besser. Hier geht es zu dem Interview mit ihr.
Ende des Ablasshandels – warum wir für Tierrechte kämpfen (müssen)
Schriftstellerin, Publizistin, Autorin und Tierrechtlerin Hilal Sezgin mit Bock Domino. Quelle: Ilona Habben
Auch Hilal Sezgin setzt sich seit Jahren als Journalistin, Schriftstellerin und Publizistin für Tierrechte ein. In Zeiten von veganen Restaurants und Bio Supermärkten meinen viele Menschen, dass es gar keinen Grund mehr für Proteste gibt. Hilal Sezgin sieht das anders und kämpft weiter für eine bessere Welt für Tiere. Auch sie ist dieses Jahr eine „unserer 25 Frauen” und hat bei uns einen Weckruf geschrieben. Hier geht es zu ihrem Essay.
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